Archivversion

Ich finde der Kommentar beantwortet die “Warum?” Frage eigentlich perfekt - und zeigt, gewollt oder ungewollt aber auch auf wie Parteien der Mitte oder links der Mitte Wähler zurückholen könnten.

  • alleycat@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    26
    ·
    13 hours ago

    In einer Demokratie kann man vieles machen, aber nicht Politik gegen große Gruppen oder Mehrheiten, zumindest nicht auf Dauer. Der Rechtspopulismus spricht potentiell die Teile der Gesellschaft an, die in westlichen Staaten in jüngerer Zeit vergessen oder gar bekämpft wurden: Arbeiter, Männer, traditionelle Familien und, besonders wirkmächtig, die Inländer.

    Sorry, aber das ist rechte Propaganda und hat rein gar nichts mit der Realität zu tun, sondern plappert den Opfer-Mythos der Afd nach.

    • Quittenbrot@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      6
      arrow-down
      9
      ·
      14 hours ago

      Deutschland 2025 ist trotz allem schon “linker” als Deutschland 1985: du kannst offiziell lieben, wen du willst, du darfst offiziell dein richtiges Geschlecht leben, wir achten mehr auf unsere Sprache und darauf, dass auch Minderheiten/Schwächere mehr zu Wort kommen. Ich habe lieber die Mieter- und Arbeitsrechte von heute, etc.

      Das ist für dich vielleicht noch nicht links genug - für andere ist das jedoch schon ziemlich links, ist halt subjektiv. Und das ist das Problem - wir müssen auch diese Typen mitnehmen, damit das Pendel nicht irgendwann in den Rückschritt umschlägt (was ja schon passiert…)

      • pitiable_sandwich540@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        8
        ·
        11 hours ago

        True, es gibt insbesondere für queere Menschen ein paar Verbesserungen und zwischenzeitlich (vor der AFD) musste man sich auch schämen, wenn man ein ekelhafter Xenophob war. Finde ich alles richtig und wichtig…

        Aber das hat kaum Einfluss Lebensqualität der Gesammtgesellschaft:

        • “Traditionelle” Ehen sind immer noch genau so steuerlich bevorzugt.
        • Es gibt mitlerweile keine Erbschaftssteuer mehr.
        • Das Gleisnetz der Bahn ist geschrumpft umd er Öffentliche Fernverkehr ist unbezahlbar geworden.
        • Du findest heutzutage kaum bezahlbaren Wohnraum und schon gar nicht wenn dein Nachnahme nicht “deutsch” genug ist.
        • Durch die Privatisierung des Gesundheitssystems ist unsere Gesundheitsversorgung viel schlechter gewordem und gibt es nicht annähernd genug Psychotherapieplätze.
        • Die Effektive kaufkraft sinkt seit Jahren & die Zahl der Milliadäre ist auch in deutschland explodiert.

        Soll ich weiter machen?

        Guck dir im vergleich dazu mal die Freiburger Thesen der FDP (1971) an. Darin steht in etwa für die Soziale marktwirtschaft ist die Chanchengleichheit unerlässlich.

        Im. Parteiprogramm. von. der. fucking. FDP!

        Bis 2005 hatte Schröder die SPD endgültig monetarisiert und mit “Sozialreformen” wie Harz4 quasi parteilichen Seppuku begangen. Die Parteispitze hat genau so eine Drehtür zu der Privatwirtschaft wie die FDP oder CDU.

        Und den “Anderen” von denen du redest mangelt es meiner Erfahrung nach entweder an Empathie, kritischer Denkfähigkeit oder Bildung. Diese Typen erreichst du kaum mit logischen Argumenten (und ab spätestens 50 schon gar nicht mehr, though i tired).

        Wir müssen den jetzt Aufwachsendenden genügend kritische Denkfähigkeit und Klassenbewusstsein beibringen damit sie nicht genau so gottlos auf Rattenfänger reinfallen.

        • Quittenbrot@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          3
          ·
          11 hours ago

          Wir müssen den jetzt Aufwachsendenden genügend kritische Denkfähigkeit und Klassenbewusstsein beibringen damit sie nicht genau so gottlos auf Rattenfänger reinfallen.

          Schon richtig. Aber a) weiß ich nicht, ob wir tatsächlich noch die Zeit haben, um auf eine neue Generation zu warten und b) sieht’s momentan auch oft genug danach aus, dass auch junge Leute den Klängen der Rattenfänger folgen…

        • zaphod@sopuli.xyz
          link
          fedilink
          arrow-up
          2
          ·
          10 hours ago

          Chanchengleichheit

          Ist tatsächlich etwas, was ich besonders im Parteiprogramm der FDP erwarte. Chanchengleichheit != Chancengerechtigkeit, wenn du die gleichen Chancen wie jeder andere auch hast, sie aber nicht wahrnehmen kannst, dann bringen sie dir nichts.

      • Eskalator :fckafd: :tux:@troet.cafe
        link
        fedilink
        arrow-up
        13
        ·
        14 hours ago

        @Quittenbrot @pitiable_sandwich540

        Nein das ist so auch nur halb richtig!

        Im gesamten Sozialbereich und in der Steuererhebung in der Asylpolitik usw. ist eben alle viel weiter rechts als 1985.

        Damals gab es höhere Spitzensteuersätze, Vermögenssteuer usw. Wer Arbeitslos war bakam (egak wie lange 75% seines letzten Lohns als Arbeitslosengeld) usw.

        Deutschland ist also sowohl “linker” als auch “rechter” geworden. Je nach Sektor.

        • Quittenbrot@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          3
          ·
          11 hours ago

          Wer Arbeitslos war bakam (egak wie lange 75% seines letzten Lohns als Arbeitslosengeld) usw.

          Interessant, bist du sicher? Ich hatte eher so 70% für Arbeitslosengeld (Alg) und 55% für Arbeitslosenhilfe (Alhi) im Kopf. Wobei nur letztere unbegrenzt gezahlt wurde, jedoch bei Ablehnung “zumutbarer Arbeit” sanktioniert/gekürzt wurde, oder?

          • Legeres_Idol@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            1
            ·
            7 hours ago

            Meines Wissens wurde damals noch trotz ALGl oder ALHi in die Rente eingezahlt, bzw. mehr angerechnet , was dann mit der Agenda 2010 (oder etwas davor) abgeschafft wurde. So hätte man damals trotz einer längeren Arbeitslosigkeit noch einen höheren Rentenanspruch als heutzutage. Ich bin mir aber nicht sicher, vielleicht weiß es jemand besser und kann es korrigieren oder noch etwas anmerken.

        • trollercoaster@sh.itjust.works
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          8
          arrow-down
          1
          ·
          edit-2
          13 hours ago

          Ehemals linke Parteien und Bewegungen haben halt mit Unterstützung der Medien klassisch linke Themen wie Umverteilung und soziale Gerechtigkeit durch Neoliberalismus mit Gendersternchen ersetzt. Schlimm ist, dass sich so Viele davon verarschen lassen.

              • Laser@feddit.org
                link
                fedilink
                arrow-up
                2
                ·
                13 hours ago

                Die Grünen sind aber primär eine Öko-Partei, dann eine feministische Partei und erst dann sozial. Gendersternchen ist bei denen doch Teil der DNA. Sage ich als jemand der sich am ehesten bei den Realos sehen würde.

                • trollercoaster@sh.itjust.works
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  4
                  arrow-down
                  3
                  ·
                  edit-2
                  13 hours ago

                  Ja, Feigenblatt-Umweltschutz für die Reichen, die ihr ökologisches Gewissen beruhigen wollen, auf dem Rücken der Armen, garniert mit größtenteils symbolischem Schreihalsfeminismus.

  • Matombo@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    14
    arrow-down
    1
    ·
    13 hours ago

    Alta:

    • Arbeiter werden regelmäßig von koservativen vergessen, ich zitiere Merz “Warum verdienen die nciht einfach mehr?”
    • Männers wird nichts weggenommen außer das sie keine arschlöcher mehr zu frauen sein können
    • und was bitte hat die cdu bitte für “traditionelle familien” gemacht?
    • varyingExpertise@feddit.org
      link
      fedilink
      English
      arrow-up
      1
      ·
      5 hours ago

      Arbeiter werden regelmäßig von koservativen vergessen

      Is egal, solange die Ausländer Schuld sind.

      Männers wird nichts weggenommen außer das sie keine arschlöcher mehr zu frauen sein können

      Joa, aber das ist für gar nicht so wenige zentrales Element der Tagesgestaltung.

      und was bitte hat die cdu bitte für “traditionelle familien” gemacht

      Schwul sein verboten und die Katzenlesben mal bissel zurechtgestutzt mit ihrem öffentlich dargestellten Selbstbewusstsein. Oder so. Keine Ahnung, das ist jedenfalls gut für Familien, irgendwie.

  • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
    link
    fedilink
    arrow-up
    14
    ·
    15 hours ago

    Wann kommen in Deutschland noch Ehepaare vor in der öffentlichen Debatte (rund 50 Prozent der Erwachsenen)? Wann Familien (etwa 49 Prozent leben in Familien), wann Heterosexuelle (etwa 88 Prozent der Bevölkerung), wann Erwerbstätige (55 Prozent)? In Deutschland haben 75 Prozent keine Einwanderungsgeschichte, aber auch um sie geht es selten. Im Zweifel wird ihnen Rassismus unterstellt.

    Warum sollten sie Thema in der öffentlichen Debatte sein, wenn sie etabliert sind und niemand deren Existenzrechte anzweifelt? Muss man die Heterosexuellen vor Leuten schützen, die deren Recht auf Ehe und Adoption abschaffen wollen? Wollen Familien vielleicht noch mehr Steuererleichterungen? Vielleicht kann man ja mal darüber reden, dass die armen Inländer keine tolle Bezahlkarte bekommen 😢

    In einer Demokratie kann man vieles machen, aber nicht Politik gegen große Gruppen oder Mehrheiten, zumindest nicht auf Dauer.

    Und genau da ist doch der Schwachsinn: was für Politik wurde denn gegen oben genannte Gruppen gemacht? Was für einen Nachteil haben Familien, wenn Homosexuelle Heiraten können? Inwiefern ist es denn gegen Heterosexuelle, wenn man leichter den geschlechtlichen Eintrag im Ausweis ändern kann? Warum schadet es dem doitschen Volk, wenn international geltendes Asylrecht durchgesetzt wird?

    • Quittenbrot@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      6
      ·
      14 hours ago

      Warum sollten sie Thema in der öffentlichen Debatte sein, wenn sie etabliert sind und niemand deren Existenzrechte anzweifelt?

      Weil sie sich “gesehen” und wertgeschätzt fühlen wollen, auch wenn sie “nur” den “normalisierten” Lebensentwurf leben.

      Das höre ich immer wieder, dass die sich auf individueller Ebene übersehen bzw ausgeschlossen oder entwertet fühlen, weil sie eben nicht Teil der schönen neuen trendy Welt sind, um deren Gunst die Firmen regelmäßig in bunten (wie verlogenen) Werbeaktionen buhlen. Das kann man albern und ungerechtfertigt finden, aber ich denke trotzdem, dass es nicht zu unterschätzen ist. Gerade, wenn dann eine manipulierende Rattenfänger-Partei kommt, die diesen Typen erzählt, dass sie bei ihr ja noch gewertschätzt würden.

    • Das_Fossil@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      arrow-up
      4
      ·
      15 hours ago

      Warum sollten sie Thema in der öffentlichen Debatte sein, wenn sie etabliert sind und niemand deren Existenzrechte anzweifelt? Muss man die Heterosexuellen vor Leuten schützen, die deren Recht auf Ehe und Adoption abschaffen wollen? Wollen Familien vielleicht noch mehr Steuererleichterungen? Vielleicht kann man ja mal darüber reden, dass die armen Inländer keine tolle Bezahlkarte bekommen 😢

      Ich denke es geht eher um folgendes:

      Durch die vermehrte Präsenz von nicht dem weißen hetero Normaldeutschen entsprechenden Personen in Medien (hierzu zähle ich jetzt auch das Marketing - siehe den Käse rund um den Käse letztens) kann der Eindruck entstehen, dass die Agenda verfolgt wird die normalen Lebensentwürfe zurückzudrängen oder zu delegitimieren. Das sorgt dann eben für Abwehrreaktionen und eine vermehrte Ablehnung dieser von der “Norm” abweichenden Lebensentwürfe.

      • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
        link
        fedilink
        arrow-up
        13
        arrow-down
        1
        ·
        15 hours ago

        Es ist halt der klassische Fall von “Wenn man Privilegien gewöhnt ist, fühlt sich Gleichberechtigung wie Unterdrückung an”

        • Das_Fossil@feddit.orgOP
          link
          fedilink
          arrow-up
          6
          arrow-down
          2
          ·
          14 hours ago

          Ohne Konsens der Mehrheitsgesellschaft (laut Wahlergebnissen und Umfragen fehlt dieser) wirst du aber diese nicht zur Aufgabe von Privilegien überzeugen können. Kann man doof finden, ist aber so.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
            link
            fedilink
            arrow-up
            7
            ·
            14 hours ago

            Es muss aber niemand Privilegien aufgeben! Ein heterosexuelles Paar wird nicht schlechter behandelt, nur weil die Ehe für alle geöffnet wird.

              • zaphod@sopuli.xyz
                link
                fedilink
                arrow-up
                2
                ·
                10 hours ago

                Doch, klar, das Privileg z.B. bei der Besteuerung war ja nicht gegenüber den Homosexuellen, sondern gegenüber den Singles. Wenn ich mich nicht irre, dann heiraten immer weniger Leute, also wird man sogar noch viel mehr Leuten gegenüber privilegiert, auf die paar gleichgeschlechtliche Ehen kommt es doch kaum an.

                • Lumidaub@feddit.org
                  link
                  fedilink
                  arrow-up
                  1
                  ·
                  9 hours ago

                  Hömma, mit deine Logik und Differenzierung und so brauchse hier gar nich erst beikommen, weisste schon, ne?

      • RoflmasterBigPimp@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        5
        ·
        14 hours ago

        (…)dass die Agenda verfolgt wird die normalen Lebensentwürfe zurückzudrängen oder zu delegitimieren.

        Aber dafür gibt es doch keinerlei Beweise .__.

        Das einzige was Flacherdler und leute die sich vor so etwas fürchten unterscheidet ist doch nur das reiche und mächtige Personen dieses Narrative für ihre eigenen Zwecke ausschlachten und verbreiten.

        • Das_Fossil@feddit.orgOP
          link
          fedilink
          arrow-up
          4
          arrow-down
          1
          ·
          14 hours ago

          Aber dafür gibt es doch keinerlei Beweise .__.

          Natürlich nicht, ich sage ja auch nicht, dass es diese Agenda gibt. Ich sage aber, dass dieses “pushen” von alternativen Lebensentwürfen (was in den letzten Jahren DEFINITIV passiert ist - vergleiche alleine mal die Werbung von heute mit der von vor ~20 Jahren) von vielen Menschen als bedrohlich wahrgenommen wird. Jetzt kann man natürlich sagen “stellt euch halt nicht so an”, das ist aber eben nicht hilfreich.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
            link
            fedilink
            arrow-up
            5
            ·
            14 hours ago

            Es wird nichts “gepusht”, es wird (bestenfalls) die Existenz von Lebensrealitäten anerkannt. “Pushen” würde bedeuten, dass es angepriesen und beworben wird, dass versucht wird, mehr Menschen, die z.B. cishetero sind und Bock haben, Mutter, Vater, Kind(er) zu spielen, etwas anderes zu verkaufen. Das findet nicht statt. Das geht auch gar nicht, du kannst niemanden homo, bi, trans oder zum Einwanderer machen, der es nicht sowieso schon ist.

            Abgesehen davon: Migrationshintergrund, Hautfarbe, Queerness sind keine “alternativen Lebensentwürfe”, das sind Teile der Identität, das ist man einfach, das sucht man sich nicht aus (Migration manchmal, aber höchstens die erste Generation).

            • Das_Fossil@feddit.orgOP
              link
              fedilink
              arrow-up
              4
              ·
              13 hours ago

              Langsam glaube ich das mir entweder die schriftlichen Fähigkeiten fehlen zu kommunizieren was ich meine, oder das wir einfach in so unterschiedlichen Blasen unterwegs sind das eine Kommunikation auf Grund zu unterchiedlicher Lebensrealitäten unmöglich wird…

              Ich probiere es nochmal:

              Schau dir eine beliebige Werbung aus den 90ern oder frühen 2000ern an und vergleiche diese mit aktuellem Marketingmaterial. Dir wird auffallen, dass die dort gezeigten Personenzusammenstellungen deutlich voneinander abweichen. Man mag jetzt argumentieren, dass die Marketing- / Medienwelt die Existenz anderer Bevölkerungsgruppen / Lebensentwürfe / sexueller Ausrichtung jetzt mehr anerkennt - die sehr präsente (bzw. überproportionale) Darstellung dieser von dem durchschnittlichen, weißen, heterosexuellen Bundesbürger abweichenden Bevölkerung kann - und wird - von nicht wenigen Menschen als Versuch wahrgenommen ein Gesellschaftsbild zu prägen was in dieser Form (noch?) nicht existiert.

              • RoflmasterBigPimp@feddit.org
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                4
                ·
                edit-2
                13 hours ago

                Ich glaube das ist wirklich ein Missverständniss.

                “Wir” sitzen hier auf heißen Kohlen weil wir leider oft wirklich schlimme Dinge an den Kopf geworfen bekommen ( das letzte war jetzt “Trans sein ist ein Trend und kommt von nicht genug Selbstbewusstsein und ist ähnlich wie Blackface”), was aber auch dazu führt das “wir” dann halt auch ebend zu starken Abwehrreaktionen neigen und das leider auch bei Personen die wirklich nur einen unschuldigen Fehler in der Wortwahl machen.

              • CyberEgg@discuss.tchncs.de
                link
                fedilink
                arrow-up
                1
                arrow-down
                1
                ·
                edit-2
                12 hours ago

                Schau dir eine beliebige Werbung aus den 90ern oder frühen 2000ern an und vergleiche diese mit aktuellem Marketingmaterial. Dir wird auffallen, dass die dort gezeigten Personenzusammenstellungen deutlich voneinander abweichen.

                Das ist aber kein pushen von “alternativen Lebensentwürfen”, das ist Regenbogenkapitalismus/Pinkwashing.

                In deiner Kausalkette fehlen wichtige Bausteine. “Darstellung queerer/migrantischer/behinderter Lebensrealitäten -> ablehnende Reaktion” ist unzureichend. Es fehlen die grundlegenden Probleme wie der steigende Mangel an bezahlbarem Wohnraum, steigende Lebenshaltungskosten und diverse andere Krisen der letzten Jahre in Kombination mit rechtspopulistischen Agitatoren, die queere Menschen, Migranten, Geflüchtete, Arbeitslose, Behinderte usw. entweder direkt zum Sündenbock erklären oder mit dem Finger drauf zeigen und behaupten, die Verantwortlichen würden sich eher um diese Bevölkerungsgruppen kümmern als die Probleme zu lösen, und wenn diese Bevölkerungsgruppen wieder noch mehr marginalisiert würden, würde das Gelder freimachen, Probleme Lösen oder sonstwas. Es fehlt die Einflussnahme russischer Botarmeen, Algorithmen verschiedener sozialer Medien, der jahrzehntelange Sparzwang, der Bildung und Infrastruktur hat erodieren lassen, usw.

                Langsam glaube ich das mir entweder die schriftlichen Fähigkeiten fehlen zu kommunizieren was ich meine

                Naja, du benutzt schlicht falsche Begriffe.

                • Das_Fossil@feddit.orgOP
                  link
                  fedilink
                  arrow-up
                  4
                  ·
                  12 hours ago

                  Das ist aber kein pushen von “alternativen Lebensentwürfen”, das ist Regenbogenkapitalismus/Pinkwashing.

                  Den Begriff “Regenbogenkapitalismus” habe ich im Beitrag von RoflmasterBigPimp heute tatsächlich zum ersten mal gehört. Ich glaube hier wäre ein Ansatzpunkt um die Stimmung im Land wieder etwas zu drehen und die Debatte wieder weg von der Debatte rund um gendern / “Umvolkung” (um mal den rechten Kampfbegriff zu verwende) etc. pp. wieder zu den eigentlich Themen (soziale Gerechtigkeit und ein bezahlbares Leben) zu bringen. Ich behaupte einfach mal den meisten Menschen - sogar den Rechten - ist es im Prinzip doch komplett egal wer mit wem ins Bett steigt oder ob die Frau mit der sie unverfänglich an der Kasse quatschen mal ein Mann war. Genauso ist es doch mit Migranten - wenn man ehrlich ist erkennt man, dass die meisten schlicht und einfach nicht auffallen.

                  Ich denke das alles wird erst als Problem empfunden wenn Helmut und Helga oder Achim und Aische ständig durch Konzerne ins Gesicht geschrien wird “KUCK MAL, DA SIND MINDERHEITEN, NIMM DIE MINDERHEITEN WAHR, BEACHTE DIE MINDERHEITEN, DA IST EIN REGENBOGEN!!!”. Die dadurch entstehenden Ablehnung und Empörung (die dann natürlich dann dankbar von den rechten Parteien aufgenommen wird) ist eine wilkommene Ablenkung von den von dir genannten echten Problemen.

                  Naja, du benutzt schlicht falsche Begriffe.

                  Hey, ich bin ein alter Sack der am Arsch der Welt ganz hinten wohnt, ich schreibe so wie ich die Dinge sehe und verstehe.

          • RoflmasterBigPimp@feddit.org
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            3
            ·
            14 hours ago

            Was genau meinst du mit “pushen”? Es wird ja nicht der Lebensstil beworben sondern das Produkt (bspw. der Käse) bildet bereits existierende Lebensstile ab.

            • Das_Fossil@feddit.orgOP
              link
              fedilink
              arrow-up
              4
              ·
              14 hours ago

              Mit “pushen” meine ich, dass zunehmend häufiger Lebensstile und Personengruppen (vor allem in Marketingmaterial) abgebildet werden die zwar in der Form in DE existieren, aber eben nicht der Mehrheitsgesellschaft entsprechen - vermutlich der Versuch von Konzernen (bzw. deren Marketingabteilungen) eine auf den (deutlich diverseren) amerikanischen Markt abgestimmte Werbestrategie in Deutschland bzw. Mitteleuropa zu fahren.

              • RoflmasterBigPimp@feddit.org
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                4
                ·
                13 hours ago

                Also ich gehe absolut mit dass das wieder Regenbogenkapitalismus ist. Die Firma interessiert sich nur soweit für alternative Lebensstile solange die sich absehbar in Umsatz umrechnen lassen.

                Aber warum ich ein bisschen ein Korinthenkacker bin was die Wortwahl angeht ist das ich merke wie sich Begriffe (oftmals absolut unbeabsichtigt) einschleichen die im Prinzip eine weitere Ebene (bspw. der Werbung) andeuten.

                Das Ziel der Werbung ist ihre Produkt(e) zu verkaufen.

                Ich glaube nicht das sich Milbona oder Milka sich dafür interessiert ob ich Hetero oder Queer bin, solange mein Geld in deren Tasche landet.

                Deshalb hatte ich auch noch mal nachgehakt wegen “pushen” . Weil man könnte es ja so verstehen das es eine weitere Ebene gibt die einen anderen Zweck verfolgt und zwar das “bewerben” von Lebensstilen. Und auf die Frage “wer” das macht wird dann leider oftmals auf eingebildete Feinde verwiesen.

                [Der bekannteste Vertreter dieser Gattung von eingebildeten Feinden wäre bspw. das “internationale Finanzjudentum”. Eine unbekannte, unsichtbare Macht die trotzdem allgegenwärtig ist und einen zu zerstören sucht]

                Ich denke jetzt nicht das du das meintest aber ich musste halt nachfragen.😅

                • Das_Fossil@feddit.orgOP
                  link
                  fedilink
                  arrow-up
                  4
                  arrow-down
                  1
                  ·
                  13 hours ago

                  DANKE… ich glaube zumindest einer der Anwesenden versteht worauf ich hinaus möchte 😀

                  Ich denke einfach, dass dieser “Regenbogenkapitalismus” (den Begriff kannte ich noch gar nicht) nicht gerade unschuldig an der zunehmenden Ablehnung dieser Lebensstile / Personengruppen ist. Wenn Helga und Herrmann (oder meinetwegen Achmed und Aische) einkaufen gehen und ihnen auf der Käseverpackung etwas entgegenspringt das absolut nicht in deren Weltbild vorkommt wird das nicht zur Aufklärung und Akzeptanz beitragen sondern eher zum genervten Gedankengang “jetzt wollen DIE mir schon beim Einkaufen ihre verschwulte Politik aufdrücken” (mal polemisch ausgedrückt).

    • Multiplexer@discuss.tchncs.de
      link
      fedilink
      arrow-up
      3
      ·
      15 hours ago

      Zunehmender Faschismus ist das Resultat.

      Aber ich kann nicht glauben, das 20% der Wählenden Faschisten sind.

      Da lohnt es sich schon, etwas genauer hinzuschauen.

      Wobei der Artikel schon tendenziös geschrieben ist. In der Form wird er vom rechten Rand als Beleg gesehen werden, dass die Menschen von den linken Parteien ignoriert und bekämpft werden. Steht halt so drin…

      • zaphod@sopuli.xyz
        link
        fedilink
        arrow-up
        2
        ·
        10 hours ago

        Aber ich kann nicht glauben, das 20% der Wählenden Faschisten sind.

        Die haben zumindest kein Problem mit Faschisten solange sie nicht selbst unter die Räder geraten.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        edit-2
        11 hours ago

        Aber ich kann nicht glauben, das 20% der Wählenden Faschisten sind.

        Das kann ich leider durchaus glauben. Das war nur sehr lange nicht so sichtbar, weil sich niemand getraut hat, sich offen entsprechend zu äußern oder gar entsprechend zu wählen, weil das mit einer gewissen gesellschaftlichen Ächtung einherging und die faschistischen Parteien keine Aussicht auf Erfolg hatten. In der Vergangenheit hat nur Nazis gewählt, wer sich absolut für nichts geschämt hat und wem die gesellschaftliche Ächtung egal war. Inzwischen sind aber die Faschisten dadurch, dass die Medien und die etablierten Parteien sich seit Jahren mit ihnen anbiedern, wo es nur geht, so normalisiert, dass diese Hemmschwelle praktisch weggebrochen ist und auch der letzte um seinen guten Ruf bedachte Spießbürger kaum noch Bedenken hat, sich mit Nazischeiße zu blamieren.

    • Das_Fossil@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      arrow-up
      4
      arrow-down
      2
      ·
      15 hours ago

      Ok, dann braucht man sich ja gar nicht mehr mit der Frage des “Warum” befassen sondern kann “moralisch rein” untergehen…

      • RoflmasterBigPimp@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        8
        ·
        edit-2
        15 hours ago

        Um fair zu bleiben, das wurde so jetzt auch nicht gesagt.

        Dass der Artikel, den Mann, der sich selbst immer wieder gerne als möglichen Diktator vorstellen lässt und dabei das Militär gegen Staatsbürger einsetzt, nur als „Rechtspopulist“ klassifiziert, ist mMn schon eine deutliche Untertreibung.

        Aber ja, wir können uns gerne darüber unterhalten, warum Leute so unzufrieden sind und wer sie in welche Richtung manipuliert.

      • alleycat@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        6
        ·
        edit-2
        15 hours ago

        Netter Strohmann. Wer die faschistische Natur dieser Bewegungen leugnet, verkennt auch die Ursachen. Das hat rein gar nichts mit “moralischer Reinheit” zu tun.

        • Das_Fossil@feddit.orgOP
          link
          fedilink
          arrow-up
          6
          arrow-down
          2
          ·
          15 hours ago

          Wenn man sich nicht damit auseinadersetzen will WARUM Menschen die AfD wählen, sondern diese Bewegung -und damit ihre Wähler und Unterstützer - direkt als faschistisch brandmarkt verpasst jede Chance diesen Kampf zu gewinnen.

          • alleycat@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            8
            ·
            14 hours ago

            Ich brandmarke hier niemanden, sondern ich rede mit dir, bzw. den Usern hier auf feddit.org. Ich mache schon einen Unterschied in der Weise, wie ich über Afd-Wähler rede und wie ich mit ihnen rede. Dass ich die Afd als faschistisch bezeichne ist kein moralisches Urteil, sondern eine Feststellung der Tatsachen, an denen ich mein Handeln ausrichte.

  • Multiplexer@discuss.tchncs.de
    link
    fedilink
    arrow-up
    7
    ·
    15 hours ago

    Deswegen taugen oberflächliche Vergleiche mit dem Faschismus nicht viel, der Bezugspunkt liegt eher in den Fünfziger- bis Siebzigerjahren.

    Den Eindruck habe ich in Gesprächen mit AfD-Liebäuglern auch schon bekommen.
    So eine Art verklärende Rückwärtsgewandtheit.

    Als schon etwas älterer Zeitgenosse, der den Rest-Einfluss dieser Jahrzehnte noch direkt und indirekt mitbekommen hat, kann ich feststellen:
    ln Wirklichkeit kann niemand in einer Neuauflage davon leben wollen.
    Aber wie kann man den Leuten klar machen, dass der Rückschritt keine Verbesserung sein wird, auch nicht für den “Normalo-Mainstream”?

    • kossa@feddit.org
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      1
      ·
      edit-2
      4 hours ago

      Ich versuche ja, den Spieß immer umzudrehen: ich will auch die 50er zurück. Aber nur die Wirtschaftspolitik, nicht die Gesellschaftspolitik. Dann hätten wir

      • Vermögensteuer
      • Sonderabgabe auf Vermögen
      • Sozialhilfe ohne Sanktionen und hohes Leistungsniveau
      • Einkommensteuersätze bis zu 95%
      • Ein Kartellamt, das wirklich eingreift
      • höhere Unternehmenssteuern
      • Daseinsfürsorge (Strom, Bahn, Gesundheitssystem etc.) in öffentlicher Hand
      • uvm.

      Adenauer und Erhard die OG Linksextremisten.

  • Samsy@lemmy.ml
    link
    fedilink
    arrow-up
    8
    arrow-down
    7
    ·
    12 hours ago

    Danke, nach dem lesen ist mir jetzt speiübel. Die komplette Deutung ist mMn genau falsch gewählt. Ich kann einen besseren Artikel schreiben: der Rechtsruck kommt von: Alten weißen Männern! Ende.

    Wenn sie ihn nicht direkt bedienen, dann indirekt zB durch ihre Gier nach mehr Macht, Geld und Einfluss.

    Esst mehr alte weiße Männer und alle Probleme sind gelöst.

    • Das_Fossil@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      arrow-up
      7
      arrow-down
      1
      ·
      12 hours ago

      Esst mehr alte weiße Männer und alle Probleme sind gelöst.

      Als (mittel-) alter weißer Mann kann ich dir versichern: Ich schmecke nicht.

      • Samsy@lemmy.ml
        link
        fedilink
        arrow-up
        3
        arrow-down
        2
        ·
        12 hours ago

        Mittelalt ist ja was anderes. Ihr werdet erst danach gegessen. Als Strafe dafür dass ihr die alten weißen Männer die ganze Zeit gewähren lasst und sie nicht schon gegessen habt als sie noch genießbar waren.