Im Krankenhaus, das ich besucht habe, gab es mehrere Stationen. Ich war beeindruckt davon, wie unterschiedlich einige von ihnen sind, insbesondere Kardiologie und Urologie.
Kardiologie: sauber, modern, mehr Personal pro Patient als in der Urologie. Die Patienten waren sowohl alt als auch jung, Privatpatienten waren gemischt: einige arrogant und anmaßend, andere freundlich.
Urologie: wie ein Altenheim, Patienten mit mehreren Kommorbiditäten, Dementen, Komplettpflegefällen; es riecht nach Urin und Stuhlgang, viel weniger Personal pro Patient, Chaos, unmotivierte Mitarbeiter, arrogante Patienten überzeugt davon, dass das Pflegepersonal Diener ist, fordernde Angehöriger.
Ich bin mir nicht sicher, ob eine Herzinfarktopperation dem Krankenhaus mehr Geld einbringt als eine Prostataentfernung. Ich versuche zu verstehen, warum einige Stationen so gut und andere so schlecht besetzt sind.


Ich würde neben möglichen Mehreinnahmen durch das Fallpauschalensystem auch einfach das Prestige in Betracht ziehen. Die Herzchirurgie hat nun mal einen ganz anderen Ruf (reale Bedeutung für den Körper, poetische Überhöhung als Sitz der Seele, Komplexität der Eingriffe, you name it) als die Urologie. Die wenigsten Kliniken rühmen sich wohl ihrer renommierten Urologie oder Visceralchirurgie.