Wenn man sich den Zuwachs der Stimmen für die AfD anschaut ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich das wir in 2 Jahren entweder eine Schwarz-blaue Koalition bekommen oder die AfD sogar allein Regiert.
Ich persönlich finde das aufgrund meiner Herkunft besorgniserregend und überlege aus Deutschland zu flüchten. Wohin es gehen soll weiß ich nicht.
Was werdet ihr tun? lasst ihr es einfach über euch ergehen oder wehrt ihr euch dagegen? (In welcher Form auch immer)
Dabei werden dir die derzeitigen Regelungen vermutlich bereits mehr als genug Steine in den Weg legen. Genau deshalb darf die AFD oder Konsorten nicht an die Macht kommen.
Aber zuallererst alles Gute und herzlichen Glückwunsch. Ich kann mir nur durch Erzählungen aus der zweiten oder dritten Hand zusammenreimen, was du die letzten Jahre durchmachen musstest, aber dem gebührt sicherlich Respekt.
Hey, vielen Dank. So lang ist es noch nicht, dass ich wirklich die Reise angetreten habe. Ein Monat um genau zu sein. Bin sehr noch im Denial und in der Selbstfindungsphase (aber schon immer in meiner Vergangenheit habe ich mein Geschlecht hinterfragt, also so kurz her ist es dann doch wieder nicht). Aber ich kann klar (oder auch nicht?) von mir sagen das ich eine ich Trans bin.
Demnach kann ich noch nicht sagen wie beschwerlich die Reise wirklich sein wird, aber aus den Resourcen die ich bislang angezapft habe, scheint das Angebot definitiv da zu sein.
Aber nochmals,vielen Dank für deine Worte!
Wow. Danke für diese offenen Worte. Ich kann mir kaum vorstellen, wie dieser Prozess für dich ist und diese Einblicke helfen ungemein (natürlich wird das vermutlich jeder auf seine eigene Art und Weise erleben).
Konfrontation ist entscheidend, denke ich. Die meisten Menschen sind meiner Auffassung nach Trans-Menschen und LGBTQIA+ im Allgemeinen voreingenommen, weil ihnen genau diese Konfrontation fehlt (natürlich gibt es dazu auch einfach viele viele Arschlöcher, aber das ist eine andere Baustelle). Selbst die, die rational tolerant sind, können davon profitieren, einfach weil es ein Stück weit weniger fremd ist. Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber mich hat ein diverserer Umgang definitiv positiv verändert.
Im besten Fall werden Geschichten wie die deine irgendwann alltäglich sein, aber um dem näher zu kommen ist es unglaublich wichtig, dass du sie teilst. Zumindest solange du dich damit gut fühlst, was natürlich von denen abhängt, die zuhören.
Auf jeden Fall habe ich großen Respekt vor dir und wünsche dir alles gute. Es wird vermutlich auf deinem Weg Leute geben, die dir eine Hilfe sind und welche die dir nur schaden. Du weißt wen du loswerden musst.
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich fühl mich jetzt ein bisschen wie ein Imposter. :D
Ich hoffe auch das dies alles alltäglich wird und sich niemand mehr darüber echauffiert, wir sind doch alles nur Menschen und wollen auch nur Leben.
bzgl. deinem Edit, ich hab dein Text nicht so verstanden als würde du mich zu etwas drängen wollen, also alles gut :)
Bloß nicht. So kommst du nicht rüber. Ich habe dich darauf angesprochen, weil es mich interessiert und du hast offen und ehrlich geantwortet.
Ich mein das seltsame darin ist, dass ich normalerweise gehemmt bin über privates und persönliches zu reden oder zu schreiben. Also wieso geht das dann über dieses hier? Das kann doch nur bedeuten das ich das ganze nur Spiele… seit einer langen Zeit… jaja.
Und, dass die Damen-Klamotten, die ich mir eben anprobiert habe und gekauft habe, passen ist reiner Zufall. Jaja!
Eventuell wirds Zeit mit einem Therapeuten darüber zu reden.
Auf jeden Fall. Nicht weil du krank wärst oder irgendwie flasch, sondern einfach weil du eine ihne Zweifel ereignisreiche Lebensphase durchmachst, in der es viel zu bewältigen gilt und in der man besonders anfällig für Selbstzweifel und ähnliches ist.
Im Gegenteil. Es ist einfach etwas anderes mit einer anonymen Person aus dem Internet zu sprechen als mit Personen die man kennt. Außerdem fühlt es sich natürlich gut an über etwas zu sprechen, was man lange zurückgehalten hat.
Wir Menschen sind Meister darin uns selbst zum Zweifeln zu bringen. Das heißt nicht, dass diese Zweifel berechtigt wären. Oft ist eher das Gegenteil der Fall. Große Teile der Gesellschaft haben jahrzehntelang dir und anderen eingeredet, dass es falsch wäre Klamotten zu tragen, die laut ihnen nicht zu dir passen. Das jeder Hang dazu eine verwirrte Entscheidung wäre, allerhöchstens eine fehlgeleitete Phase. Dass du erkannt hast, dass du dich trotz alledem unter all diesen Zweifeln und kritischen Stimmen besser fühlst, wenn du Frauen-Kleidung trägst, zeigt doch nur, dass es viel mehr als eine Phase, eine Irrung oder ähnliches ist.
Nochmal zum Thema Therapie. Ich bin zwar nicht Trans oder sonst wo im LGBTQIA+ Spektrum, aber ich habe andere nur begrenzt vergleichbare Erfahrungen gemacht, die mich immer wieder zum Therapeuthen geführt haben (ADHS, Autismus-Spektrum, ect.). Kein Therapeuth, wie gut er auch ist, wird mit einem Fingerschnipsen all deine Zweifel und Co aus der Welt schaffen, aber er kann dir Schritt für Schritt helfen, besser damit klar zu kommen. Das ist harte Arbeit, aber sie lohnt sich. Such dir jemanden, mit dem du gut klar kommst (auch ein Therapeuth passt nicht immer, notfalls braucht es mehr als einen Anlauf, auch wenn das aufgrund der Verfügbarkeit extrem aufwändig ist) und lass dich drauf ein. Das sind alle Tipps, die ich dir geben kann.
Du weißt es selber, aber es schadet nicht sowas immer wieder zu hören: Du bist nicht falsch, weil Teile der Gesellschaft dich so sehen, du liegst nicht falsch, weil teile der Gesellschaft dich nicht verstehen und es ist völlig normal, dass es eben diese Teile der Gesellschaft in deinen Kopf schaffen und dich dazu bringen dich in dieser Sache immer wieder selbst zu hinterfragen. Das heißt nicht, dass sie recht haben!
Ich halte nichts davon wenn Leute andere Leute dafür stigmatisieren weil sie zu einem Therapeuten gehen. Nicht jede Krankheit oder jeder Schmerz muss körperlich oder offensichtlich sein.
Wie passend, ich hatte mir letzen Monat ein Shirt gekauft auf dem die Pride Flag neben dem Schriftzug “War wohl doch keine Phase” abgebildet sind. Und nie fühlte sich diese mhm… nicht Phase (nicht das erste mal das ich meine Identität hinterfrage) reeller an.
Aye, das ist leider die Wahrheit. Bei meinem letzten Anlauf, es ging hier um ein anderes Thema, hatte ich diese Erwartung gehabt und ja, die Sitzung verlief dann ins leere.
Hätte ich noch einen Printer, würde ich mir diesen Absatz ausdrucken und an meinen Badezimmerspiegel kleben. Das ist ein guntes Mantra!
Ich möchte dir noch einmal von ganzen Herzen für dein Interesse an mir und deine Bereitwilligkeit zu hören und zu verstehen danken! Und wären wir auf der Schattenseite würde ich dich nur so mit Platin-Awards überschütten :D
Ich freue mich, wenn du von meinen Worten profitierst, kann den Dank aber auch zurückgeben. Dieses Gespräch trägt hoffentlich einen winzigen Teil dazu bei, dass wir irgendwann nicht mehr in so einer kranken Welt leben, in der Menachen dafür verurteilt werden was sie sind, nur weil ein paar Priviligerte anders sind. Es ist wichtig darüber zu reden. Danke für die Einblicke.
Ich hoffe du findest bald einen guten Therapeuten, der dich auf deinem Weg unterstützen kann. Alles Gute von ganzem Herzen!
Hey, und so schwierig dir das in dieser Welt auch gemacht wird, du bist den ersten Schritt gegangen und kannst jetzt endlich du selbst sein. Ich vermute mal, dass ist auch mit viel Aufregung verbunden und bin mir sicher, dass das Positive am Ende haushoch überwiegt. Deshalb nochmal herzlichen Glückwunsch und danke auch, dass ich zumindest ein wenig daran teilhaben durfte.