Soso, Falschparker bearbeiten im öffentlichen Raum ist Big Brother, aber Chatkontrolle, die private Kommunikation überwacht ist nicht so das Nachrichtenthema…
Die Boomer können nicht schnell genug in Rente gehen.
Hot Take: Es ist beides “Big Brother”
Danke, geh ich mal drauf ein. Die offensichtliche Gemeinsamkeit, die du vermutlich meinst: Beides ist Überwachung.
Der Unterschied liegt darin, was überwacht wird, und wie.
In der Öffentlichkeit geparkte Autos sind, naja, in der Öffentlichkeit. Es besteht unmittelbar erkenntlich ein öffentliches Interesse, dass das in gewissen Grenzen passiert. Zum Beispiel aus Fairness gegenüber anderen, oder aus Sicherheitsgründen. Die Durchführung der Überwachung ist hier genau so invasiv, wie ein Spaziergänger, der an deiner Karre vorbeiläuft. Mir fällt auch gerade schwer einen Gedanken zu konstruieren, wonach die Frage, wie ich mein Auto parke, irgendwas mit meiner Privatsphäre, meinen Persönlichkeitsrechten oder Ähnlichem zu tun hätte.
Darum geht es aber bei Chatkontrolle, Überwachung von privater Kommunikation. Überwachung von nicht-öffentlichen, privaten Inhalten. Unter Einschränkung oder Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Es ist ein nicht-alltäglicher Vorgang, diese Überwachung kann nicht beim üblichen Vorbeispazieren geschehen. Die Überwachung ist invasiv, und reißt Sicherheitslücken auf, die ohne Überwachung nicht da gewesen wären, die von Dritten ausgenutzt werden können. Allein durch die Überwachung, selbst wenn nichts zu beanstanden ist, entstehen Schäden.
Mir fällt auch gerade schwer einen Gedanken zu konstruieren, wonach die Frage, wie ich mein Auto parke, irgendwas mit meiner Privatsphäre, meinen Persönlichkeitsrechten oder Ähnlichem zu tun hätte
Es geht dabei ja nicht allein um das Falschparken. Durch eine derartige flächendeckende Überwachung des öffentlichen Raums wäre das Fundament für das Erstellen von Bewegungsprofilen gegeben. Klar wird erst behauptet, die Daten wären nur zur Auswertung von Parkverstößen aber ein paar Monate später kommt dann die nächste Gesetzesvorlage um die Positionen der Fahrzeuge dauerhaft zu speichern. Zum Schutz der Kinder natürlich - oder vielleicht um zu sehen, wer sich im Umfeld eines Verbrechens aufgehalten hat.
Um den Sprung zur Chatkontrolle zu schaffen: Klar, in der Öffentlichkeit kann dir in der Bahn auch jeder auf deinen Handybildschirm glotzen und deinen Chat mitlesen. Aber automatisiert ist es eben etwas, das nicht nur massive Sicherheitslücken und Eingriffe in die Privatsphäre zur Folge hat, sondern auch ein enormes Missbrauchspotential schafft.
Oh, sehr gut. Da bin ich froh, den knappen hot take nicht ignoriert zu haben. Da war ich tatsächlich naiv.
Ja, deine Sorgen finde ich nachvollziehbar und berechtigt.
Danke - Freut mich zu hören, dass ich da nicht alleine bin :D
Durch eine derartige flächendeckende Überwachung des öffentlichen Raums wäre das Fundament für das Erstellen von Bewegungsprofilen gegeben
Naja, für Bewegungsprofile muss man schon extra Datenbanken etc anlegen.
Das kann man weiter einfach nicht tun.Spekulationen dass man das dann doch tun könnte würde ich als Slippery Slope fallacy abtun.
Naja, für Bewegungsprofile muss man schon extra Datenbanken etc anlegen. Das kann man weiter einfach nicht tun.
Wo ein Trog ist da kommen die Schweine. Die Datenbank muss zumindest lokal ja schonmal gegeben sein, sonst funktioniert das ganze nicht. Da ist es dann nur noch ein kleiner Schritt das zusammen zu führen.
Sind die Bilder erst mal aufgezeichnet kann dir jeder Programmierer eine library einbinden, die Nummernschilder erkennt, diese mit Geodaten koppeln und in eine Datenbank ablegt. Aus rechtlichen Gründen wird das garantiert sowieso schon gemacht.
Jobangebote gerne per PM. MfG
Für Parkplatzüberwachung mit kontaktlosem Bezahlsystem wird das auch schon eingesetzt auf privaten Parkplätzen.
kann dir jeder Programmierer eine library einbinden
Ja, kann. Ob er darf ist doch die Frage. Das wäre dann der Punkt wo man das dürfen untersagen sollte, nicht beim Parkzettel schreiben.
Aus rechtlichen Gründen wird das garantiert sowieso schon gemacht
Welche rechtlichen Gründe sollen das sein?
Wer macht das schon, der Staat?
Kann das ohne explizite Einwilligung DSGVO konform sein?
Also ich finde hier beschriebene System ist relativ nah an einem herkömmlichen Blitzer, wenn es richtig umgesetzt wird. Man nutzt einen möglichst einfachen Sensor um zu schauen, ob an einer Stelle ein Auto steht wo keins sein sollte und macht erst dann ein Bild.
Das kann man so sehen, allerdings dürfte bei der Parkraum-Überwachung deutlich weniger unbescholtene Bürger betroffen sein, einerseits weil man deren Kennzeichnen gar nicht erst erfassen muss wenn sie legitim auf Dauerparkplätzen parken (und nur sehr kurzzeitig bei zeitlich begrenzten), andererseits weil beim Parken ein sehr viel höherer Prozentsatz sich regelwidrig verhält. Zudem dürfte die Korrelation aus Parkplatz und Aufenthaltsort vor allem bei öffentlichen Parkplätzen nicht so hoch sein dass man genaue Bewegungsprofile erstellen kann, jedenfalls nicht so genau wie aktuell schon über z.B. Handydaten möglich ist.
Ordnung im Straßenverkehr schaffen? Da fehlt mir der Bezug zur Person und persönlichen Lebensführung, sofern man sich nicht darüber definiert, sein Auto sonstwo abzustellen.
Bei Falschparkern kann man schlecht mit der Verhinderung von Kinderpornografie oder Terrorismus argumentieren.
CDU-Politiker: Challenge accepted!
Auch Rentner dürfen wählen.
Ja, aber wenn sie nicht mehr als “Journalisten” schreiben, dann kann vielleicht auch das Meinungsbild in den Medien etwas vernünftiger werden.
In NY können Bürger per App Falschparker melden und bekommen bei geprüfter und erfasster Ordnungswidrigkeit eine Prämie.
Die Idee eines Cyberpunk-Flaschensammler-Schwarms, der die Falschparker in Angst und Schrecken versetzt, amüsiert mich gerade.
weg.li, wegeheld und gibt noch ein paar weitere…
Nur dass die Meldungen halt gar nicht erst verfolgt werden. In Berlin zumindest.
Und hoffentlich nicht nur solche, die ohne Parkschein/-ausweis parken, sondern auch die, die in Kurven, auf Geh- und Radwegen und in Haltestellen parken.
Hoffentlich erkennen die Fahrzeuge auch eine eingeschaltete Warnblinklichtanlage. Wäre schade, wenn durch die Änderungen Personen zu schaden kommen, die nur kurz zum Bäcker™ wollen.
Arbeit erleichtern und Verstöße öfter ahnden. Klingt doch gut. Aber…
Man sollte klären, was mit den erfassten Datensätzen der regelkonform geparkten Fahrzeuge passiert.
Ich meine in Rotterdam schon solche Fahrzeuge gesehen zu haben, oder zumindest vermutet dass die Fahrzeuge die ich gesehen habe genau das tun.
Können damit andere Parkverstöße als Anwohnerparken kontrolliert werden?
Parken auf Gehsteig stelle ich mir schwierig vor, mag aber vielleicht noch gehen.
Abgelaufene Parktickets sind wohl nicht möglich.