Der Polizist und dessen Familie und Freunde tun mir leid, und ich will nicht einen Tod kleinreden oder so.
Aber ich musste direkt ganz zynisch denken: müssen wir jetzt wieder monatelang „die pöhsen Ausländer!!1“ hören / lesen? Und ich mag mich deswegen selbst nicht 🙁
War doch gar kein Ausländer
„deutsch-türkische Abstammung“ steht im Artikel. Reicht für die Nazis, den als nicht-deutsch zu zeichnen.
Schon interessant, irgendwie: Warum steht das überhaupt da?
Der SR verlinkt immerhin hier ihre “Leitlinien” (das ist aber inhaltlich auch eher - Abwägung blabla
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/leitlinien_herkunft_taeter_100.html
Frage ich mich auch immer, zumal der Presse-Kodex sogar explizit darauf hinweist, dass es zu Hetze führen kann und man deshalb Nationalität, Relegion, etc nicht erwähnen sollte:
In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
Das Ergebnis des ganzen wird sein, dass Beamte jetzt wieder schneller von der Schusswaffe gebrauch machen werden um eine solche Situation zu vermeiden. Ich kann es ihnen ehrlich gesagt nicht verdenken…
Wäre in UK nicht passiert, da haben die Cops ja keine Knarren. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, die Cops zu entwaffnen.
Die Frage wäre dann halt wie man mit einem solchen Szenario (bewaffneter Raubüberfall) dann umgehen würde… Täter laufen lassen? Jedes mal SEK kommen lassen?
Die Person war mit einem Messer bewaffnet. Wenn die Cops eh so nah dran waren, dass die Waffe entwendet werden konnte, hätte es auch ein Taser getan.
Taser sind halt leider notorisch unzuverlässig was das außer Gefecht setzen von Personen angeht, wenn ich nach den Videos aus Dumbfuckistan gehe würde ich von einer max. 10% Erfolgsquote ausgehen.
Angenommen, ich bin jetzt der Beamte. Ich habe meine Pistole schussbereit gemacht und auf den Übeltäter, pardon, Verdächtigen gerichtet.
Der hat “nur” ein Messer, wie wir oben gelernt haben.
Der schafft es dann aber, mir meine Pistole abzunehmen. Vermutlich mit einer sehr schnellen Bewegung. Jedenfalls mit seiner Hand.
- Was habe ich falsch gemacht?
Ja, ich habe nicht schnell genug abgedrückt. Denn etwas anderes konnte ich in diesem Sekundenbruchteil sowieso nicht mehr tun.
- Was habe ich vorher falsch gemacht, als mir noch mehr Optionen zur Verfügung standen?
Ich habe ihn zu nahe herankommen lassen. Denn Abstand ist das andere (neben abdrücken), womit ich seinen Versuch unterbinden kann.
Jup, das fasst es eigentlich ganz gut zusammen.
Ich schaue öfter mal bei den Ami-Cop-Videos auf Youtube rein (u.a. “Donut Operator”) und da sieht man eigentlich immer wenn es zu einer vergleichbaren Situation wie hier kommt, dass fehlender Abstand (oder ein zweiter Beamter der die Situation sichert) die Ursachen sind (kein Vorwurf an die beteiligten Polizisten, ich bin nur ein
ArmsesselBilliger-Bürostuhl-Analyst der sich was zusammenspinnt).
die Aral-Tankstelle an der Karolinger-Brücke bewaffnet überfallen.
gelang es ihm, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und mehrere Schüsse auf diesen abzufeuern
Wozu braucht er denn die Waffe des Polizisten, wenn er selber schon eine hat?
War seine eigene vielleicht gar nicht echt?
“Bewaffnet” muss nicht unbedingt mit einer Schusswaffe bedeuten.
Laut BLÖD war der Täter nur mit einem Messer bewaffnet.
Warum müssen es denn ständig “Ausländer” sein, die das Narrativ von Rechts unterstützen
der Haupt-Faktor für Kriminalität ist der sozio-ökonomische Status. Und da in unserer rassistischen Gesellschaft als ausländisch wahrgenommene Personen es sehr viel schwerer haben, haben wir halt auch viele mit einem niedrigen sozio-öknomischen Status.
tl;dr: wegen Rassismus
Edit: ich hätte hier noch den krassen Wahrnehmungs-Bias erwähnen sollen, das hab ich völlig verpeilt. Die Presse berichtet deutlich mehr (im Sinne von: sie greifen Fälle auf und schreiben sie gross, die sonst in den Lokalnachrichten untergegangen wären) über Fälle, an denen ausländisch wahrgenommene Menschen die Täter sind. Dadurch entsteht der Eindruck, dass Ausländer (oder so wahrgenommene) vermehrt kriminell seien, was aber halt Quatsch ist.
t