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  • Kein Grund beleidigend zu werden. Die Wahrheit ist leider kompliziert und du versuchst einfache Antworten zu geben.

    Nunja, wenn ich afghanischer, syrischer, o.ä. Flüchtling bin, entscheide ich mich schon nach Deutschland zu kommen, oder meinst du die stolpern zufällig durch x Länder hindurch in denen sie sicher wären, nur um dann plötzlich wie in Trance in Deutschland zu erwachen. Jetzt kann es hier natürlich internationale Programme geben, in denen sich Länder bereit erklären Flüchtlinge z.B. aus einem überforderten Nachbarstaat aufzunehmen. So weit, so gut.

    Warum Deutschland dann aber auf magische Weise viel mehr Flüchtlinge aufnimmt, oder hier magisch viel mehr ankommen, obwohl wir in der Mitte des europäischen Kontinents liegen, das erschließt sich mir nicht nach deiner Argumentation (außer man überlegt eben doch mal, ob es diese bösen Pullfaktoren gibt).

    Im europäischen Vergleich gibt es in Deutschland dreimal so viele Flüchtlinge pro 100k Einwohner als in Frankreich, Spanien oder Italien. Das muss doch jetzt auch dir einleuchten, dass deine Argumentation hier schwach ist.

    Es ist imho vollkommen okay, dass wir Flüchtlinge in Europa aufnehmen und verteilen (Deutschland forciert das aber z.B. garnicht - Das passiert auf Grund einer politischen Agenda). Das ist von meiner Seite auch nicht das Thema.

    Bzgl deines letzten Absatzes: Auch hier bist du nur oberflächlich in die Materie eingestiegen. Das IAB-Forum hat in einer kurzen Analyse z.B. die Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt verschiedener europäischer Länder untersucht (Link).

    Sie halten fest, dass es grundsätzlich zwei Ansätze bei den Ländern gibt:

    • Arbeit-zuerst
    • Sprache-zuerst

    Deutschland verfolgt den zweiten Ansatz, der als nachhaltiger und langfristiger gilt, weil die Flüchtlinge dann auch in ihren gelernten Berufen arbeiten können, wohingegen sie bei Ansatz 1 oft in prekären Arbeitsverhältnissen landen.

    Ich finde es schade, dass du sehr ideologisch argumentierst, “weil nicht sein kann, was nicht sein darf”, ist mein Eindruck…


  • 1.) Also zu deiner ersten Statistik. Da unterschlägst du ja passend den letzten Satz:

    Deskriptiv ist zu erkennen, dass Gewalttaten am seltensten zur Anzeige gebracht wurden, wenn sowohl Opfer als auch Täterinnen deutscher Herkunft waren (6.6 %). Im Gegensatz dazu wurde die Tat am häufigsten zur Anzeige gebracht, wenn sowohl das Opfer als auch die Täterinnen einen Migrationshintergrund hatten (15.5 %). Opfer mit deutscher Herkunft zeigten Täterinnen mit Migrationshintergrund etwas häufiger an (12.0 %), verglichen mit Opfern mit Migrationshintergrund, wenn die Täterinnen deutscher Herkunft waren (10.6 %).

    Deutsche zeigen Deutsche, warum auch immer, weniger an. Ausländer zeigen Ausländer häufiger an. Sind die etwa rassistisch untereinander? Die mixed cases mit 12% vs 10.6% würde ich jetzt ehrlich gesagt nicht überinterpretieren. Hier könnte ich mir einen Einfluss von rassistischer Angst vorstellen, aber der Unterschied ist wirklich nicht groß, oder siehst du das anders?

    Jetzt müsste man mal schauen welche Straftaten da im Detail begangen wurden, um nochmal mehr sagen zu können. Davon unabhängig zeigt sich für mich aber erstmal ein ziemlich unrassistisches Bild.

    Weiter unten liest man dann auch:

    Gewaltstraftaten, die einen finanziellen Schaden von mindestens 50 Euro verursachten, wurden in substanziell höherem Maße zur Anzeige gebracht (45.7 %) als Straftaten mit geringerem finanziellem Schaden (13.7 %) oder ohne jeglichen finanziellen Schaden (9.0 %). Ebenso wurde die Straftat deutlich häufiger angezeigt (30.5 %), wenn die betroffenen Jugendlichen nach der Opfererfahrung ärztliche Behandlung benötigten, im Vergleich zu Fällen, in denen zwar körperliche Verletzungen vorlagen, aber keine ärztliche Behandlung erforderlich war (7.6 %) bzw. wenn keine Verletzungen erlitten wurden (9.9 %).

    Jetzt müsste man wissen, ob Ausländer und Deutsche im selben Maße entsprechende Straftaten begehn. Ist dem nicht der Fall, wäre schwups der hier gesehene “Racial Bias” verschwunden. Die Aufschlüsselung dieser Daten wird aber verschwiegen. Warum eigentlich?

    Und vor allem, was hat die Statistik bitte mit der Strafverfolgung durch die Polizei zutun, auf die ich mich initial bezogen habe? Garnix. Auf der Seite geht es nur um Jugendkriminalität…

    2.) Kommen wir zu deiner zweiten Statistik: Hier handelt es sich um eine freiwillige Befragung. Repräsentativ sind die erhobenen Daten daher vermutlich erstmal nicht. Aber schauen wir einmal etwas auf die Daten. Eine anscheinend große Anzahl an Polizisten sieht sich selbst als rechts. Also laut Studie 18%. Das ist im Übrigen weit entfernt von 25%, anders als die Überschrift zu erkennen geben mag. Das ist nämlich nichtmal jeder fünfte Polizist. Die Überschrift des Artikels fabuliert von “fast jeder Vierte”. Also sorry, wenn das nicht Meinungsmache ist, lol.

    Wenn wir dann auch noch weitergehend auf die Daten schauen, sehen wir, dass zwar eine erhebliche Anzahl dieser Polizisten eine “Abwertung asylsuchender Menschen” zustimmend gegenübersteht (Was heisst das überhaupt? Müsste man die Studie mal lesen), nämlich 45,1%, dass aber auch gleichzeitig nur 6,9% der befragten Polizisten einer Ausländerfeindlichkeit zustimmend gegenüber standen. Wie passt denn das zusammen?

    Die Polizisten sind vielleicht rechts (was gemeinhin auch konservativ bedeuten kann), aber eben keine Ausländerhasser, oder Rassisten. Vielleicht haben sie aber genau die Erfahrung gemacht über die wir hier reden: Viele Flüchtlinge oder Asylsuchende sind ein Problem in ihrer Alltagsrealität. Das führt zu der Diskrepanz zwischen diesen Zahlen.

    Ehrlich gesgat sogar ziemlich differenzierend von den Polizisten, oder?

    Um das zu verstehen, muss man aber die Artikel auch lesen. Denn wenn ich dir unterstelle, du hast den Artikel gelesen, dann müsste dir das eigentlich aufgefallen sein und dann würdest du böswillig falsch interpretieren.

    Ob jetzt die 6,9% Fremdenfeindlichkeit ein Problem sind? Ich glaube ja.


  • Puh, schau mal. Du argumentierst hier so als wäre es ein gegebener Fakt, dass diese Statistiken keine Aussage habe. Ich hingegen kommen von dem Standpunkt, dass die Statistiken vielleicht Probleme haben, aber grundsätzlich eine Aussage darauf basierend möglich ist. Darüber reden wir hier nämlich. Auch erstmal ohne Wertung im weiterführenden Sinne. Nochmal deutlich, eine Abwertung auf der Tatsache, dass jemand “Ausländer” ist, ist hier nicht das Ziel der Diskussion.

    Wir könnten z.B. feststellen, dass die Statistiken wirklich belegen, dass Ausländer krimineller sind, dann aber über die Gründe dahinter debattieren. So argumentierst du ja im Prinzip auch. Also nehme ich an, dass du mir hier zustimmst. Jetzt könnten wir bei den Gründen feststellen: Hey, die Menschen leben ja wirklich in ganz schlimmen Zuständen und können garnichts dafür, dass sie kriminell sind. Oder aber, wie ich argumentieren, dass ich das zu einfach finde. Denn im Umkehrschluss könnte ich dann jede Straftat so entschuldigen. Eben auch Scholz’ Cum-Ex oder ähnliches. “Ist halt Politiker-Milieu. Da kann der nichts dafür.”

    Ich hoffe du siehst, warum ich dieser Logik nicht ultimativ folgen mag.

    Du argumentierst übrigens auch mit problematischen Statistiken (siehe weiter unten), man muss eben hinter die plakativen Frontpageaussagen schauen und differenzieren. Das mache ich unter deinem Post mit den Polizeistatistiken.

    Also bottom line ist: Weder sage ich, alle Ausländer sind kriminell, noch sage ich, alle Ausländer sind arme Opfer der Umstände und die Statstiken sind eh zu nichts zu gebrauchen.

    Was ich sage ist, die Statistiken zeigen, dass Ausländer krimineller sind. Punkt.

    Jetzt sagst du im Prinzip: “Ja, die werden aber nur kriminell, weil wir sie ja dazu zwingen”. Gut, das ist eine Behauptung ohne Nachweis. Das ist dein Gefühl, eine Meinung, ein Fakt ist das nicht.

    Das heisst nicht, dass ich das als Erklärung ausschließe, aber wenn dem so wäre, warum gibt es dann eklatante Unterschiede zwischen verschiedenen Ausländergruppen? Wie weit wollen wir in die einzelnen Lebensumstände hineinzoomen, um für jeden seine individuelle Ausrede zu finden?

    Wenn wir schon über Milieueinfluss reden wollen, würde ich auch in den Raum stellen, dass manche Milieus garnicht von hier stammen sondern importiert werden. Wenn ich nämlich kein Vertrauen in den Staat in meinem Herkunftsland hatte und verständlicherweise genommen habe was ich kriegen konnte, dann setze ich das eventuell hier auch so fort. Das wäre dann eine Milieuerklärung, aber keine, für die wir hier konkret etwas könnten.

    Sowohl für das angbelich hier bei uns vorherrschende, kriminalisierende Milieu, als auch meine Milieuhypothese müsstenwissenschaftlich untersucht werden.

    Grundsätzlich bleibt aber, unabhängig von den nicht-rassistischen Erklärungen dahinter, die Feststellung erstmal: Die bisherige EInwanderungspolitik sorgt für einen Kriminalitätsanstieg. Und dann frage ich mich, wieso sollten wir das tolerieren?



  • Hey, danke nochmal für deine ausführliche Antwort.

    Ich sehe jetzt nicht wo ich deiner Frage ausweiche. Du versuchst mich ja zu framen. Ich habe nie über rassistische Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Nationalitäten fantasiert. Deswegen gehe ich darauf auch nicht ein.

    Du hingehen scheinst mir meiner Nachfrage zu meinen “verschrobenen Argumente” auszuweichen. Da weiss ich leider immernoch nicht was du denn im Detail meinst. Aber genug mit den gegenseitigen Vorwürfen; Das hilft ja nicht.

    Ich versuche mal auf deine weiteren Punkte einzugehen.

    1.) Meines Wissens nach beinhaltet die Kriminalitätsstatistik explizit auch Fälle von Finanzbetrug z.B. unter dem Punkt “Wirtschaftskriminalität”. Du scheinst mir ja in der Wissenschaft zu arbeiten. Von daher empfehle ich Quellenrecherche: Link. Wenn du im Gegenzug noch gute Quellen hast, teile diese hier gerne.

    2.) Ansonsten stimme ich dir zu, dass so manch Superreicher oder Politiker mit Dingen davon kommt (Scholz, Cum-Ex und andere Beispiele). Das ist nicht gerecht und ehrlich gesagt frustriert mich das gehörig. Ich finde unser System also nicht unbedingt total fair. Ich glaube aber auch nicht, dass es eine absolut faire Gesellschaft geben kann. Das siehst du oftmals auch in freien Wohnprojekten, Wohnwagensiedlungen, Open-Source-Projekten. Es reicht oftmals ein Individuum mit einem Sinn für Machtanspruch und schon sind offene Strukturen viel stärker gefährdet als unsere eher verklausulierte Legislative und exekutiv abgesicherte Gesellschaftsform. Wir Menschen sind grundsätzlich hierarchische Wesen, so wie viele andere mit uns verwandte Tiere auch Link.

    Zurück zur Kriminalität: Wir diskutieren hier ganz konkret über Kriminalität in den Kategorien Raub, Mord, Wirtschaftskriminalität etc. Wir reden hier nicht von Mundraub oder anderen Trivialitäten. Wie gesagt, die Statistiken dazu sind öffentlich zugänglich und wurden bereits um aufenthaltsrechtliche Straftaten bereinigt. In diesen Statistiken dominieren Ausländer überproportional.

    Den Menschen geht es hier grundsätzlich erstmal besser als in ihren Herkunftsländern. Heilsfürsorge, Unterkunft, Verpflegung, Integrationsprogramme. Warum sind sie also krimineller? Weil die Strukturen hier so böse sind? Oder liegt es daran, dass Personengruppen einwandern denen unsere Werte und Normen nichts bedeuten und die denken sie können sich hier daneben benehmen? Hier einfach nur zu sagen, die Leute sind garnicht fähig sich anders zu verhalten entmündigt diese Menschen ja komplett. Dann können Nazis auch nichts für ihre Ansichten, weil sie Opfer der Umstände sind?

    3.) Ich gebe dir Recht das ausufernder Kapitalismus neoliberalistischer Ausprägung ausbeuterisch ist und so nicht in diese Welt gehört. Das grundmotivierende Element des Kapitalismus, dass sich Leistung lohnen muss, halte ich allerdings für richtig. Es ist okay in einem geiwssen Rahmen mehr zu bekommen, wenn man mehr leistet (Die Diskussion wie DAS nun definiert ist, ist aber sicherlich kompliziert). Also in der klassischen sozialen Marktwirtschaft alter BRD-Ausprägung. Perfekt ist das natürlich auch nicht. Aber wie oben geschrieben können wir uns einer einigermaßen gerechten Gesellschaft angesichts pluralistischer Interessen höchstens annähern.


  • Du bist mir zu schnell beim Rassismus-Vorwurf. Soll das die Diskussion ersticken?

    Du kannst mir gerne sagen, wo ich deiner Meinung nach rassistisch argumentiert habe; Dann kann ich das ggf korrigieren. Ich habe meine Beiträge hier aber nochmal durchgelesen und müsste dir unterstellen, dass du eventuell böswillig Rassismus in meine Beiträge reinliest, weil du glaubst zu wissen, wer ich bin und aus welcher Position heraus ich kommentiere. Es wäre schön, wenn du mich nicht in eine Schublade steckst, danke.

    Ich erwähne sogar explizit in einem der Posts:

    Wenn z.b. Afghanen überrepräsentiert sind heißt dass ja nicht, dass Afghanen per se krimineller sind. Vielleicht aber die die hier sind?

    Nehmen wir mal an, in Österreich sind alle dort lebenden Deutschen extrem kriminell. Lässt sich daraus schließen, dass Deutsche allgemein krimineller sind als Österreicher? Nein. Aber das die Gruppe der Deutschen die dort in dem Moment leben krimineller ist, lässt sich wohl kaum leugnen, wenn die Zahlen dies hergeben. Das Argument ist erstmal valide unabhängig von einer Nationalität oder sonstigem Merkmal.

    Ich finde die durch Obelix@feddit.org angestoßene Argumentation zum Thema Kriminalität-stimulierende Milieus hier etwas schlüssiger, wenn auch nicht vollumfänglich.



  • Puh, ich habe das Gefühl, dass du hier a.) Diskussionen vermischt und b.) legst du mir Dinge in den Mund die ich nicht gesagt habe.

    Weder suche ich nach rassistischen z.b. genetischen Unterschieden zwischen Deutschen und Syrern, so wie du es unterstellst, noch diskutieren wir gerade über die Probleme der Agglomeration von Kapital bei Superreichen und die Verbrechen die am Finanzmarkt geschehen.

    Ich merke, dir passt unser ganzes System nicht und für dich hängt das alles immer unbedingt zusammen. Ich will dir das garnicht verübeln, ich glaube du machst es dir aber auch etwas einfach. Obendrein vergisst du dabei, dass die allermeisten Menschen auf der Welt auch garnicht so wie du denken.

    Ich bin im Übrigen auch nur ein kleiner Fisch im großen Teich, aber trotzdem raube ich niemanden aus…

    Wie gesagt, zu behaupten wir wäre alle nur Opfer unserer Umstände finde ich zu kurz gegriffen.

    Und Ob die sozialistische Weltrevolution jetzt die Antwort ist wage ich zu bezweifeln. ;) Könnte es aber gerechter zugehen auf der Welt? Absolut.



    1. Doch sind sie.

    Ich habe eine liberale Sicht auf uns Menschen. Natürlich sind wir teilweise Gefangene unserer Umstände, gar keine Frage.

    Aber auf der Ebene der Kriminalität den Menschen jegliche Verantwortung abzusprechen, obwohl sie sich ja sogar freiwillig für eine Flucht oder Einwanderung nach Deutschland entschieden haben (freiwillig in dem Sinne, da es ja auch bereits vorher sichere Staaten gab, wenn es um Flucht ging), das halte ich für ein entmündigendes Scheinargument. Denn wer sich entscheidet nach Deutschland zu kommen und das schafft, kann sich doch wohl auch entscheiden hier keine Verbrechen zu begehen (insbesondere Erwachsene -> siehe dazu Statistik unten).

    Oder sehe ich das falsch?

    Natürlich ist Integration wichtig. Ich verstehe deinen Punkt. Aber auch das lasse ich nicht einfach so gelten. Wir können ja nicht immer alles damit weg-entschuldigen, dass wir das Problem wären, oder dass wir “noch mehr” hätten machen können. Als wenn wir in Deutschland nichts für Integration tun würden. Hier gibt es Chancen noch und nöcher und unsere Gesellschaft war in den letzten Jahren nun wirklich mehr als bereit vielen eine Chance zu geben, Aber wenn jemand zu uns kommt und straffällig wird, ist er/sie zunächst einmal das Problem und nicht die böse Gesellschaft.

    Aber ja, das hängt jetzt natürlich auch von deinem Gesellschaftsbild ab. Wenn du denkst, Deutschland wäre grundlegend rassistisch und wir würden jedem Integrationswilligen Steine in den Weg legen und das würde ihn dann in die Kriminalität treiben, ja dann passt die Argumentation.




  • Hey, danke, dass du dir Zeit für eine ausführliche Antwort genommen hast.

    Vielleicht war mein Post zu hastig abgesetzt. Ich stimme dir zu. Es macht wenig Sinn Touristen mit hier sesshaften Menschen mit einer anderen Nationalität zu vermischen. Genau aber das ist mein Argument, bzw. hier hatte ich versucht, die meiner Ansicht nach fehlerhafte Logik des Artikels zu kritisieren.

    Denn der Vergleich in dem verlinkten Artikel hinkt diesbezüglich: Deutsche stellen die größte Gruppe an den Touristen in Österreich (Link). Entsprechend ist es logisch und wahrscheinlich, dass unter den straffälligen Deutschen viele Touristen sind.

    Die straffälligsten Ausländer in Deutschland stammen, wie oben geschrieben, aus Syrien, Afghanistan, Rumänien und der Türkei (Link). Diese Länder tauchen aber in der Top Ten mit den meisten Touristen die nach Deutschland kommen gar nicht auf (Link).

    Daraus können wir schonmal mit hoher Wahrscheinlichkeit schlussfolgern: Wir reden hier nicht über Touristen! Im Post des Volksverpetzers wird aber genau das suggeriert:

    Nein, weil ganz offensichtlich Deutsche, die nicht in Österreich leben, einfach über die Grenze tuckern können und dort Straftaten verüben können! Dafür können aber die in Österreich lebenden Deutschen nichts.

    Dann sagst du:

    Und dann kommt noch dazu, dass die polizeiliche Verfolgung bei Ausländern deutlich, deutlich anders ist als bei Deutschen.

    Ganz ehrlich, hast du dazu empirische Daten? Das würde mich interessieren. Natürlich kenne ich die Debatten, außer viel Empörung ist mir aber noch nicht viel Belastbares über den Weg gelaufen. Lasse mich da gerne belehren. Das Racial Profiling der Polizei basiert ja schlussendlich auf den Kriminalitätsstatistiken. Wenn wir das in einer Henne-Ei-Problematik betrachten, war dann natürlich zuerst die Kriminalitätsstatistik da und nicht das Racial Profiling. Ergo waren die Ausländer zuerst kriminell und dann wurden sie öfter kontrolliert.

    Außer wir nehmen an, dass die Polizei grundsätzlich rassistisch ist. Wenn du dazu Daten hast, lass uns gerne darüber sprechen. Wir sollten es nur nicht als gefühlte Wahrheit in den Raum stellen, wenn es sich nicht belegen lässt.

    Du schreibst des Weiteren:

    Das gilt in gewissem Maße auch bei Straftaten, die die inländische Bevöllkerung nicht begehen kann wie z.B. eine Visumsüberschreitung oder eine illegale Einreise. […]

    Dies lässt sich ja relativ einfach aus den Statistiken herausfiltern, die Polizei tut dies auch. Nennt sich dann “Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße”.

    Hier habe ich mir mal exemplarisch die gesamtdeutsche Kriminalstatistik der Bundesinnenministerkonferenz von 2023 ageschaut: Link. Dort finden wir unter Punkt 7.2 eben jene Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße:

    Bei Erwachsenen ab 21 Jahren sind dort in absoluten Zahlen straffällig gewesen:

    • 1018403 Deutsche
    • 570856 Nicht-Deutsche

    Bei einem Ausländeranteil von 15,2% in 2023, müssten die 1,018 Mio. Deutsche entsprechend 84,8% der Kriminalfälle ausmachen. Legt man dies zu Grunde, dürften statistisch proportional aber nur 182544 Nicht-Deutsche straffällig werden. Die Quote gemessen an der Gesamtbevölkerung ist in dieser Alterskohorte also mehr als doppelt so hoch. Wenn man dies z.B. für Kinder (0-14 Jahren) betrachtet ergibt sich ein ähnlich hoher Wert.

    Damit wäre aus meiner Sicht auch folgendes Argument (in spezieller Betrachtung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen) entkräfitgt:

    Kriminalität ist häufig alters- […]gebunden. Jugendliche sind z.B. häufiger kriminell als der 80jährige Opas

    Bleibt die Milieufrage. Schwierig zu disktuieren, weil es imho die Daten dzau schlichtweg nicht gibt. Da finde ich deine Argumentation aber eher plausibel. Möglich, dass Deutsche genauso kriminell wären wie manch ausgewiesene Bevölkerungsgruppe, wenn sie einen ähnlichen kulturellen und/oder sozio-ökonomischen Background hätten.

    Dann stellt sich mir aber die Frage, warum wir das als Argument nehmen sollte, um diese, in diesem Moment kriminellen Bevölkerungsgruppen hier zu akzeptieren?

    Anders ausgedrückt: Natürlich könnte man, wenn man diese Daten hätte, sagen, entsprechenden Gruppen sind nicht krimineller als Deutsche. Das ist dann aber kein Argument, genau diese Kriminellen mit Samthandschuhen anzufassen und zu sagen, wir hätten kein Problem.

    Wenn z.B. junge Männer ein Problem sind, ist es dann sinnvoll den Anteil junger Männer an der Gesamtbevölkerung zu erhöhen? Mit Menschen die nichtmal unsere Werte teilen? Ich finde das schwierig. Das ist imho auch kein Naziargument.

    Wenn sich jemand entschließt hierher zu kommen ist das schön, aber ich glaube an eine liberale Gesellschaft, dies setzt ein liberales Menschenbild voraus; Das widerum bedeutet, ich möchte zu einem großen Teil davon ausgehen, dass Mensche nicht reine Gefangene ihrer Umstände sind. Ich kann also eine doppelt so hohe Kriminalitätsrate unter Nicht-Deutschen nicht einfach mit einer Milieuargumentation weg-entschuldigen.

    Ich hoffe, die Erklärungen gehen etwas tiefer. Ich würde mich über eine Antwort freuen.


  • Ähm, lest ihr solche Artikel auch? Ich bin auch gegen ein Framing von Personengruppen, aber dieser Artikel macht keinen Sinn und scheint mir eher politisch motiviert.

    Bitte erst lesen, dann meinen Kommentar, dann muss ich den Inhalt nicht wiederholen.

    Wenn man die Logik auf Deutschland anwendet, heißt das dann, dass eben Syrer, Afghanen, Rümänen und Türken nur mal kurz über die Grenze fahren und weil sie hier eben Apres-Ski feiern dann eben auch krimineller bei Bagatelldelikten sind?

    Das macht für mich keinen Sinn. Ebenso das Argument, dass ich hier zu lesen ist : https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/auslaender-kriminalitaet-studie-ifo-polizeiliche-kriminalstatistik-100.html

    „Ausländer sind deswegen in Statistiken stärker vertreten, weil sie in einem Umfeld leben das Kriminalität stimuliert“. Das macht so pauschal auch keinen Sinn, die Menschen sind ja nicht alle Opfer der „ach so schlimmen“ Zustände.

    Beides zeigt imho eine eindeutige politische Färbung - ist Meinungsmache. Lasst uns doch mal ehrlich und offen über diese Dinge reden.

    Wenn z.b. Afghanen überrepräsentiert sind heißt dass ja nicht, dass Afghanen per se krimineller sind. Vielleicht aber die die hier sind?

    Ich finde es auch kritisch zu sagen, es liegt an den Umständen hier. Come on, seriously?

    Bin weniger gespannt auf Downvotes, mehr auf echte Diskussionskommentare.

    VG





  • As ususal, many things that people say when it comes to distros are somewhat anecdotal. I am no different here and I would love to back up my claim with some empirical data. But I am left with simply having a good impressions of forum discussions and from discussions at conferences (that I watched on video).

    You are actually asking interesting questions about openSUSE, imho good questions to ask about any distro. Fortunately, in case of openSUSE it seems to me that there are answers available.

    For me its clear, that SUSE is very involved behind the scenes, simply because a lot of employees also work on openSUSE. But that is not a bad thing (#Ubuntu # Canonical).

    But in general, have a look here: https://en.opensuse.org/openSUSE:Board

    It says e.g.

    The board should provide guidance and support existing governance structures, but shouldn’t direct or control development, since community mechanisms exist to accomplish the goals of the project

    and

    The board members are elected by the community and the chair person is appointed by SUSE.

    Hence, I have the feeling they are being fairly open about the involvement of SUSE and their structure in general. Also they claim to have community mechanisms to guide development. I can not judge on those, as it would require some more digging, but I would assume they are intact and functioning as openSUSE is progressing in its development.

    Hope this helps you.