Ein so weit verbreiteter Denkfehler bei Ausländerkriminalität, dass sogar die Landeskriminalämter darauf hereinfallen und sich korrigieren müssen. Und warum Deutsche in Österreich mehr als doppelt so kriminell sind.
Deskriptiv ist zu erkennen, dass
Gewalttaten am seltensten zur Anzeige gebracht wurden, wenn sowohl Opfer als auch Täterinnen-
deutscher Herkunft waren (6.6 %). Im Gegensatz dazu wurde die Tat am häufigsten zur Anzeige ge-
bracht, wenn sowohl das Opfer als auch die Täterinnen einen Migrationshintergrund hatten (15.5 %).
Opfer mit deutscher Herkunft zeigten Täter*innen mit Migrationshintergrund etwas häufiger an
(12.0 %)
Davon ab wehrt sich die Polizei ja seit Jahren erfolgreich gegen eine ernsthafte Erforschung dieser Frage, in sofern erstaunlich, dass wir überhaupt solche Daten wie oben haben.
1.) Also zu deiner ersten Statistik. Da unterschlägst du ja passend den letzten Satz:
Deskriptiv ist zu erkennen, dass Gewalttaten am seltensten zur Anzeige gebracht wurden, wenn sowohl Opfer als auch Täterinnen deutscher Herkunft waren (6.6 %). Im Gegensatz dazu wurde die Tat am häufigsten zur Anzeige gebracht, wenn sowohl das Opfer als auch die Täterinnen einen Migrationshintergrund hatten (15.5 %). Opfer mit deutscher Herkunft zeigten Täterinnen mit Migrationshintergrund etwas häufiger an (12.0 %), verglichen mit Opfern mit Migrationshintergrund, wenn die Täterinnen deutscher Herkunft waren (10.6 %).
Deutsche zeigen Deutsche, warum auch immer, weniger an. Ausländer zeigen Ausländer häufiger an. Sind die etwa rassistisch untereinander? Die mixed cases mit 12% vs 10.6% würde ich jetzt ehrlich gesagt nicht überinterpretieren. Hier könnte ich mir einen Einfluss von rassistischer Angst vorstellen, aber der Unterschied ist wirklich nicht groß, oder siehst du das anders?
Jetzt müsste man mal schauen welche Straftaten da im Detail begangen wurden, um nochmal mehr sagen zu können. Davon unabhängig zeigt sich für mich aber erstmal ein ziemlich unrassistisches Bild.
Weiter unten liest man dann auch:
Gewaltstraftaten, die einen finanziellen Schaden von mindestens 50 Euro verursachten, wurden in substanziell höherem Maße zur Anzeige gebracht (45.7 %) als Straftaten mit geringerem finanziellem Schaden (13.7 %) oder ohne jeglichen finanziellen Schaden (9.0 %). Ebenso wurde die Straftat deutlich häufiger angezeigt (30.5 %), wenn die betroffenen Jugendlichen nach der Opfererfahrung ärztliche Behandlung benötigten, im Vergleich zu Fällen, in denen zwar körperliche Verletzungen vorlagen, aber keine ärztliche Behandlung erforderlich war (7.6 %) bzw. wenn keine Verletzungen erlitten wurden (9.9 %).
Jetzt müsste man wissen, ob Ausländer und Deutsche im selben Maße entsprechende Straftaten begehn. Ist dem nicht der Fall, wäre schwups der hier gesehene “Racial Bias” verschwunden. Die Aufschlüsselung dieser Daten wird aber verschwiegen. Warum eigentlich?
Und vor allem, was hat die Statistik bitte mit der Strafverfolgung durch die Polizei zutun, auf die ich mich initial bezogen habe? Garnix. Auf der Seite geht es nur um Jugendkriminalität…
2.) Kommen wir zu deiner zweiten Statistik:
Hier handelt es sich um eine freiwillige Befragung. Repräsentativ sind die erhobenen Daten daher vermutlich erstmal nicht.
Aber schauen wir einmal etwas auf die Daten. Eine anscheinend große Anzahl an Polizisten sieht sich selbst als rechts. Also laut Studie 18%. Das ist im Übrigen weit entfernt von 25%, anders als die Überschrift zu erkennen geben mag. Das ist nämlich nichtmal jeder fünfte Polizist. Die Überschrift des Artikels fabuliert von “fast jeder Vierte”. Also sorry, wenn das nicht Meinungsmache ist, lol.
Wenn wir dann auch noch weitergehend auf die Daten schauen, sehen wir, dass zwar eine erhebliche Anzahl dieser Polizisten eine “Abwertung asylsuchender Menschen” zustimmend gegenübersteht (Was heisst das überhaupt? Müsste man die Studie mal lesen), nämlich 45,1%, dass aber auch gleichzeitig nur 6,9% der befragten Polizisten einer Ausländerfeindlichkeit zustimmend gegenüber standen. Wie passt denn das zusammen?
Die Polizisten sind vielleicht rechts (was gemeinhin auch konservativ bedeuten kann), aber eben keine Ausländerhasser, oder Rassisten. Vielleicht haben sie aber genau die Erfahrung gemacht über die wir hier reden: Viele Flüchtlinge oder Asylsuchende sind ein Problem in ihrer Alltagsrealität. Das führt zu der Diskrepanz zwischen diesen Zahlen.
Ehrlich gesgat sogar ziemlich differenzierend von den Polizisten, oder?
Um das zu verstehen, muss man aber die Artikel auch lesen. Denn wenn ich dir unterstelle, du hast den Artikel gelesen, dann müsste dir das eigentlich aufgefallen sein und dann würdest du böswillig falsch interpretieren.
Ob jetzt die 6,9% Fremdenfeindlichkeit ein Problem sind? Ich glaube ja.
Deutsche zeigen Deutsche, warum auch immer, weniger an. Ausländer zeigen Ausländer häufiger an. Sind die etwa rassistisch untereinander?
Torpfosten verschieben dein Lieblingssport? Du fragst “Hast du Beweise, dass Ausländer häufiger angezeigt werden?” Da ist die Antwort. Ja, werden sie. Ist doch egal, ob von anderen Ausländern oder von Deutschen, ihre Namen landen statistisch häufiger bei der Polizei, damit in der PKS, weil es eben eine dumme Eingangsstatistik ist. Ist sogar eher noch verschärfend, weil Ausländer auch überdurchschnittlich öfter Opfer von Verbrechen werden. Wenn also überdurchschnittlich viele Opfer die Täter anzeigen, wird daraus auch mehr “Kriminelle Ausländer, schlimmschlimm”. Ist also doppelt verschoben die Statistik.
Hier handelt es sich um eine freiwillige Befragung. Repräsentativ sind die erhobenen Daten daher vermutlich erstmal nicht.
Und das findest du nicht eher beunruhigend? Da sagen freiwillig Menschen, die eigentlich wissen sollten, was die “richtige” Antwort ist, “Na klar hab ich eine schlechte Meinung von Asylbewerbern”. Das finde ich ganz schön gruselig. Aber eine echte wissenschaftliche Untersuchung wird ja wie gesagt seit Jahren und Jahrzehnten verhindert. Aber man muss kein Genie sein, um aus den ganzen Einzelmeldungen von “Hupsi, wieder ein Polizeichat mit Hakenkreuzen aufgeflogen. Wieder Daten von linken Anwälten aus Polizeicomputern weitergegeben worden.” zu schließen, dass es vielleicht ein systemisches Problem ist. Zumindest ist noch keine Commerzbank-Investmentbänkergruppe oder Pflegergruppe mit Hakenkreuzchats aufgefallen.
Im Übrigen “Viele abwertend ggü. Asylbewerbern, aber nicht rassistisch” ist doch der ultimativ klassische Ansatz bei der Selbstbefragung von Rassisten. Meine Schwiegereltern würden bei einer Selbstauskunft auch völlig ehrlich überzeugt sagen “Nein, wir sind keine Rassisten. Unser türkischer Nachbar ist voll nett, mit dem reden wir sogar, also können wir keine Rassisten sein. Aber die ganzen Asylbewerber sind alles Messerstecher, Mädchenmörder und Vergewaltiger.” Das ist doch der urklassischste Trope der Welt. “Ich bin kein Rassist, ich kenne einen Schwarzen”.
Wie oben bereits geschrieben, legt die Statistik nahe, dass Deutsche Deutsche weniger anzeigen, weil die Straftaten eben geringfügiger sind. Ist natürlich eine Interpretation. Wäre aber gut, wenn du meine Kritik an den Zahlen auch liest und mir nicht das Wort im Munde herumdrehst.
Schau mal, man kann sich natürlich erstmal alles irgendwie zusammen schwurbeln. Du theoretisierst hier, dass das ein typisches rassistisches Argumentationsmuster ist. Es könnte aber auch genauso gut echte Lebenserfahrung der Polizisten sein.
Wir wissen es beide nicht, aber ich finde es erkenntnisfeindlich, wenn du dich einfach auf deine Interpretation versteifst und das als Wahrheit ansiehst, obwohl du im Grunde nichts weisst.
Mir vorwerfen, ich schwurbele mir was zusammen, das meine Weltsicht stützt, und sich dann eine Interpretation ausdenken “Bestimmt begehen die ganzen kriminellen Ausländer schlimmere Straftaten und werden deshalb öfter angezeigt. Es kann niemals nicht Rassismus sein, der ist nämlich überwunden” 😅 . Genau mein Humor.
Es könnte aber auch genauso gut echte Lebenserfahrung der Polizisten sein
Soso. Welche Lebenserfahrung rechtfertigt denn, ganze Gruppen von vornherein herabzuwürdigen? Das ist ja interessant. Ich finde, Polizisten dürfen gar keine voreingenommene Meinung über ganze Menschengruppen haben.
Ja, das mit dem selektiven Antworten scheint uns beiden zu liegen. Es hat aber geholfen hier schnell zu iterieren. Vielleicht gehen wir mal beide in uns und antworten zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ;)
Deskriptiv ist zu erkennen, dass Gewalttaten am seltensten zur Anzeige gebracht wurden, wenn sowohl Opfer als auch Täterinnen- deutscher Herkunft waren (6.6 %). Im Gegensatz dazu wurde die Tat am häufigsten zur Anzeige ge- bracht, wenn sowohl das Opfer als auch die Täterinnen einen Migrationshintergrund hatten (15.5 %). Opfer mit deutscher Herkunft zeigten Täter*innen mit Migrationshintergrund etwas häufiger an (12.0 %)
aus https://kfn.de/wp-content/uploads/2024/06/FB_169.pdf#page=64
S.60
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Studie-Fast-jeder-vierte-Hamburger-Polizist-politisch-rechts-bis-rechtsaussen,polizei7470.html
Davon ab wehrt sich die Polizei ja seit Jahren erfolgreich gegen eine ernsthafte Erforschung dieser Frage, in sofern erstaunlich, dass wir überhaupt solche Daten wie oben haben.
1.) Also zu deiner ersten Statistik. Da unterschlägst du ja passend den letzten Satz:
Deutsche zeigen Deutsche, warum auch immer, weniger an. Ausländer zeigen Ausländer häufiger an. Sind die etwa rassistisch untereinander? Die mixed cases mit 12% vs 10.6% würde ich jetzt ehrlich gesagt nicht überinterpretieren. Hier könnte ich mir einen Einfluss von rassistischer Angst vorstellen, aber der Unterschied ist wirklich nicht groß, oder siehst du das anders?
Jetzt müsste man mal schauen welche Straftaten da im Detail begangen wurden, um nochmal mehr sagen zu können. Davon unabhängig zeigt sich für mich aber erstmal ein ziemlich unrassistisches Bild.
Weiter unten liest man dann auch:
Jetzt müsste man wissen, ob Ausländer und Deutsche im selben Maße entsprechende Straftaten begehn. Ist dem nicht der Fall, wäre schwups der hier gesehene “Racial Bias” verschwunden. Die Aufschlüsselung dieser Daten wird aber verschwiegen. Warum eigentlich?
Und vor allem, was hat die Statistik bitte mit der Strafverfolgung durch die Polizei zutun, auf die ich mich initial bezogen habe? Garnix. Auf der Seite geht es nur um Jugendkriminalität…
2.) Kommen wir zu deiner zweiten Statistik: Hier handelt es sich um eine freiwillige Befragung. Repräsentativ sind die erhobenen Daten daher vermutlich erstmal nicht. Aber schauen wir einmal etwas auf die Daten. Eine anscheinend große Anzahl an Polizisten sieht sich selbst als rechts. Also laut Studie 18%. Das ist im Übrigen weit entfernt von 25%, anders als die Überschrift zu erkennen geben mag. Das ist nämlich nichtmal jeder fünfte Polizist. Die Überschrift des Artikels fabuliert von “fast jeder Vierte”. Also sorry, wenn das nicht Meinungsmache ist, lol.
Wenn wir dann auch noch weitergehend auf die Daten schauen, sehen wir, dass zwar eine erhebliche Anzahl dieser Polizisten eine “Abwertung asylsuchender Menschen” zustimmend gegenübersteht (Was heisst das überhaupt? Müsste man die Studie mal lesen), nämlich 45,1%, dass aber auch gleichzeitig nur 6,9% der befragten Polizisten einer Ausländerfeindlichkeit zustimmend gegenüber standen. Wie passt denn das zusammen?
Die Polizisten sind vielleicht rechts (was gemeinhin auch konservativ bedeuten kann), aber eben keine Ausländerhasser, oder Rassisten. Vielleicht haben sie aber genau die Erfahrung gemacht über die wir hier reden: Viele Flüchtlinge oder Asylsuchende sind ein Problem in ihrer Alltagsrealität. Das führt zu der Diskrepanz zwischen diesen Zahlen.
Ehrlich gesgat sogar ziemlich differenzierend von den Polizisten, oder?
Um das zu verstehen, muss man aber die Artikel auch lesen. Denn wenn ich dir unterstelle, du hast den Artikel gelesen, dann müsste dir das eigentlich aufgefallen sein und dann würdest du böswillig falsch interpretieren.
Ob jetzt die 6,9% Fremdenfeindlichkeit ein Problem sind? Ich glaube ja.
Torpfosten verschieben dein Lieblingssport? Du fragst “Hast du Beweise, dass Ausländer häufiger angezeigt werden?” Da ist die Antwort. Ja, werden sie. Ist doch egal, ob von anderen Ausländern oder von Deutschen, ihre Namen landen statistisch häufiger bei der Polizei, damit in der PKS, weil es eben eine dumme Eingangsstatistik ist. Ist sogar eher noch verschärfend, weil Ausländer auch überdurchschnittlich öfter Opfer von Verbrechen werden. Wenn also überdurchschnittlich viele Opfer die Täter anzeigen, wird daraus auch mehr “Kriminelle Ausländer, schlimmschlimm”. Ist also doppelt verschoben die Statistik.
Und das findest du nicht eher beunruhigend? Da sagen freiwillig Menschen, die eigentlich wissen sollten, was die “richtige” Antwort ist, “Na klar hab ich eine schlechte Meinung von Asylbewerbern”. Das finde ich ganz schön gruselig. Aber eine echte wissenschaftliche Untersuchung wird ja wie gesagt seit Jahren und Jahrzehnten verhindert. Aber man muss kein Genie sein, um aus den ganzen Einzelmeldungen von “Hupsi, wieder ein Polizeichat mit Hakenkreuzen aufgeflogen. Wieder Daten von linken Anwälten aus Polizeicomputern weitergegeben worden.” zu schließen, dass es vielleicht ein systemisches Problem ist. Zumindest ist noch keine Commerzbank-Investmentbänkergruppe oder Pflegergruppe mit Hakenkreuzchats aufgefallen.
Im Übrigen “Viele abwertend ggü. Asylbewerbern, aber nicht rassistisch” ist doch der ultimativ klassische Ansatz bei der Selbstbefragung von Rassisten. Meine Schwiegereltern würden bei einer Selbstauskunft auch völlig ehrlich überzeugt sagen “Nein, wir sind keine Rassisten. Unser türkischer Nachbar ist voll nett, mit dem reden wir sogar, also können wir keine Rassisten sein. Aber die ganzen Asylbewerber sind alles Messerstecher, Mädchenmörder und Vergewaltiger.” Das ist doch der urklassischste Trope der Welt. “Ich bin kein Rassist, ich kenne einen Schwarzen”.
Wie oben bereits geschrieben, legt die Statistik nahe, dass Deutsche Deutsche weniger anzeigen, weil die Straftaten eben geringfügiger sind. Ist natürlich eine Interpretation. Wäre aber gut, wenn du meine Kritik an den Zahlen auch liest und mir nicht das Wort im Munde herumdrehst.
Schau mal, man kann sich natürlich erstmal alles irgendwie zusammen schwurbeln. Du theoretisierst hier, dass das ein typisches rassistisches Argumentationsmuster ist. Es könnte aber auch genauso gut echte Lebenserfahrung der Polizisten sein.
Wir wissen es beide nicht, aber ich finde es erkenntnisfeindlich, wenn du dich einfach auf deine Interpretation versteifst und das als Wahrheit ansiehst, obwohl du im Grunde nichts weisst.
Mir vorwerfen, ich schwurbele mir was zusammen, das meine Weltsicht stützt, und sich dann eine Interpretation ausdenken “Bestimmt begehen die ganzen kriminellen Ausländer schlimmere Straftaten und werden deshalb öfter angezeigt. Es kann niemals nicht Rassismus sein, der ist nämlich überwunden” 😅 . Genau mein Humor.
Soso. Welche Lebenserfahrung rechtfertigt denn, ganze Gruppen von vornherein herabzuwürdigen? Das ist ja interessant. Ich finde, Polizisten dürfen gar keine voreingenommene Meinung über ganze Menschengruppen haben.
Du liest auch nur was du lesen möchtest, oder?
Ich lese nur, was ich lesen möchte und du antwortest nicht auf meine Fragen. Haben wir uns wohl gegenseitig verdient ¯\_(ツ)_/¯
Ja, das mit dem selektiven Antworten scheint uns beiden zu liegen. Es hat aber geholfen hier schnell zu iterieren. Vielleicht gehen wir mal beide in uns und antworten zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ;)