Seit dem 1. November vergangenen Jahres können Menschen relativ leicht ihren Geschlechtseintrag beim Standesamt ändern. Welche Vorher-Nachher-Kombination am häufigsten vorkam.
Ich weiß, dass aus guten Gründen nicht alle Menschen ihren Eintrag offiziell ändern wollen oder können, aber: Es ist schon erstaunlich, wie wenige das sind. Und wie irgendwie erstaunlich große Teile der Bevölkerung wegen Transpersonen völlig ausrasten und abticken. Dann riesige Angst davor haben, dass diese 22.000 Menschen irgendwie existieren, Sport treiben oder auf Toilette gehen. 22.000 Menschen, was in etwa so viele Leute sind wie die bundesweit bekannten Metropolen Eppingen oder Blieskastel. Weniger als ein Erstligastadion auf Deutschland verteilt. 0.0002% der Bevölkerung. Völlig abgedreht
Kleine Anmerkung:
Es sind 0,02% (bzw. 0,0275% also eher 0,03%) der Bevölkerung. Du hast vergessen, den Wert mit 100 zu multiplizieren um auf Prozent zu kommen.
TL;DR: 33% MTF, 45% FTM, und entsprechend 22% [MF]T
Überrascht mich ziemlich, da MTF auch hier subjektiv die starke Überhand hat
Neulich die Theorie gelesen, dass die MTF-Transition physiologisch kniffeliger ist (u.a. wegen des starken Einfluss von Testosteron auf den Körper) und die Sichtbarmachung und Selbstthematisierung innerhalb der Community und nach außen ein Mechanismus für Support und Schutz ist. Die Transition lässt sich schwerer verstecken. FTM geht wohl schneller und subtiler (u.a. wegen des starken Einfluss von Testosteron auf den Körper) und Transmänner können einfacher unbeschattet ihr Leben leben. Keine Ahnung, ob das so stimmt, aber klang erstmal plausibel.
Dem würde ich so nicht unbedingt zustimmen (also dass die mtf transition schwieriger ist als ftm). Testosteron, aber auch Östrogen verändern den wachsenden Körper in vielen Aspekten Irreversibel. Solche Dinge wie Körper/Schuhgröße, Breite der Schultern oder des Beckens ändern sich nicht durch eine Transition (Körpergröße vielleicht einige wenige Zentimeter (weniger) bei mtf). Testosteron verändert die Stimmbänder irreversibel so, dass die Stimme tiefer wird. Dies kann einzig und alleine durch langes Training der Stimme behoben werden. Dies ist bei ftm nicht nötig, sofern eine Hormonersatztherapie angegangen wird.
Östrogen im Gegenzug sorgt für irreversibles Brustwachstum, also sofern eine ftm Person nicht als Mann mit Brüsten rumlaufen will, ist eine Op zur Entfernung der Brüste notwendig.
Meines Wissens nach ist es zudem als ftm Person Bottom Surgery (also Schaffung eines Penises) zu bekommen, als die Vaginoplastik für mtf Personen. Das ist aber nichts, wo ich mich mit ausführlich Beschäftigt habe, also gebe ich da keine Garantie drauf.
Das durchführen einer Hormonersatztherapie für mtf Personen ist zudem relativ einfach. Die Risiken sind relativ gut bekannt und es ist davon auszugehen, dass beispielsweise die so genannte Monotherapie, bei der keine Testosteron Blocker genommen werden, wenn sie richtig gemacht wird, keine Erhöhten Risiken hat. Wie das ganze bei mtf Hormonersatztherapien aussieht weiß ich nicht, da ich mich damit nicht beschäftigt habe.
Ich würde nicht sagen, dass die eine komplizierter ist als die andere, sondern dass sie einfach komplett unterschiedlich sind.
Ich denke, Transmänner haben auch einfach den Vorteil, dass Frauen/“Frauen” in Männerkleidung gesellschaftlich deutlich anerkannter sind als Männer/“Männer” in Frauenkleidung. D.h. wenn die Transition auf sozialer Ebene nicht erfolgreich ist (also die Mitmenschen einen Transmann nicht als Mann sehen), hat das weniger starke negative Konsequenzen als bei Transfrauen.
Das wäre auch meine Laienhypothese. Es schäumt ja immer vor’m Mund, wenn “Männer, die auf’s Frauenklo gehen” als sinnloses “Argument” ins Feld geführt wird. Aber “Frauen, die auf’s Männerklo gehen” löst solche Reaktionen halt nicht aus. Ich wage mal zu behaupten, dass Transfrauen auch deutlich öfter Ziel von Anfeindung und Gewalt werden, gibt es dazu Zahlen?
Frauen/“Frauen” in Männerkleidung gesellschaftlich deutlich anerkannter
Und auch das ist das Ergebnis einer positiven Entwicklung. Vor nicht all zu langer Zeit galt das Tragen von Hosen für viele Menschen noch als absolutes Tabu.
Naja, ich bin nicht mehr ganz jung und seitdem ich denken kann waren Frauen in Hosen immer schon normal.
Mich würde interessieren, welche Reihenfolge (im Durchschnitt der Betroffenen) es gibt. Kommt der Eintrag eher am Anfang oder am Ende des Prozesses? Welcher prozentuale Anteil der Betroffenen finden den Eintrag so relevant, dass sie ihn ändern?
Also ich wollte und hab es so bald wie möglich gemacht und auch bevor ich mich wirlklich bereit dazu gefühlt habe nicht mehr zu boymoden bei Terminen, zu denen mein Ausweis eine Rolle spielt. Einfach nur aus Sorge, dass unsere verschissene Regierung das Gesetz wieder kippt.
Krass, ist das die Welle an Änderungen die Frauen bedroht? Oder war es echt nur die Nazi Marla die damit unfug getrieben hat?
Mich überrascht dass es mehr Änderungen für FtM gab, aber meine Wahrnehmung ist da wohl etwas verzerrt weil ich mich hauptsächlich in MtF-Spaces aufhalte.
Feine Sache.






