…Michaela Geiger vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte. Homöopathie sei sinnvoll: “Das sehen wir täglich in unseren Praxen.” Ohne die Kassenleistungen könne man “Patienten, die in sozialen Brennpunkten leben, nicht mehr gerecht werden”, so Geiger.
Ich verstehe die Ärztin nicht. Wenn ein Arzt einen Placebo verschreiben möchte kann er doch auch eine Packung tic tacs verschreiben. Das muss doch nicht ein unnötig teures globuli sein.
Gerecht werden die sowieso nicht versorgt. Wer krank ist und Hilfe braucht, benötigt einen “Arzt”, der das Aufführen eines Heiltanzes nicht als valide Behandlung ansieht.
Das soll sicherlich total engagiert klingen, aber Leuten mit wenig Geld überteuerte Placebos anzudrehen, ist einfach nur zynisch.
Wozu fragen sie die Frau überhaupt? Sie wird nicht sagen: “Erwischt! Homöopathie wirkt nicht über Placebo hinaus, aber wir hatten einen guten Lauf.”
Es ist doch immer so. Staat will etwas machen -> passende Lobby ist empört. Das ist ihr Job. Und wir sollten ihnen nicht noch unnötige Platform bieten.
Dass sich Leute, die Homöopathie betreiben, überhaupt Ärzte nennen dürfen, ist eigentlich schon lächerlich. Scharlatan oder Quacksalber wäre da eine angemessenere Berufsbezeichnung.
Medizin ist leider keine exakte Wissenschaft und Medizinstudis studieren das Fach oft nur weil sie damit auf ein gutes Einkommen hoffen.
Beim verschreiben von TicTacs bekommt der aber kein Geld…
Bin mir sicher, dass sich da ein Kickback-Scheme mit Ferrero etablieren ließe…
Und als Nächstes streichen wir bitte die Apothekenpflicht des Zauberzuckers, ja?
Endlich
Die öffentlich-rechtlichen kotzen mich nur noch an mit ihrer “alle Meinungen sind gleich viel wert” Berichterstattung. Die haben auch im Tagesschau Beitrag eine Ärztin zu Wort kommen lassen, die fröhlich erzählt hat, dass es bei ihren Patienten wunderbar hilft. Ohne jegliche Einordnung. Danach kamen dann die stichhaltigen Gegenargumente wie “Das spart nur 22Mio ein”.
Stell dir mal vor wir würden das auch mit anderen Themen machen. Nach jedem Wetterbericht der mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet wurde gibt es auch noch mal Bauernweisheiten und eine Teeblattlesung. Warum haben wir, als Gesellschaft, gerade bei Homöopathie diese Einstellung?
Danach kamen dann die stichhaltigen Gegenargumente wie “Das spart nur 22Mio ein”.
Das ist halt leider das Hauptargument. Hat auch der eine Arzt in den Tagesthemen extra verklausuliert gesagt: Es ist ein relativ günstiges Mittel die Leute ruhigzustellen, die unbedingt drauf bestehen, ein Medikament zu bekommen. Dass es überhaupt nichts bewirkt, ist da eher ein Vorteil, weil du nichts kaputt machst. Das gilt aber auch nur, solang der Arzt ein Auge drauf hat, und bei echten Krankheiten echte Medizin verschreibt.
Und vielleicht ist es die 22Mio wert, wenn die Alternative ist, dass die Leute direkt und ausschließlich zu den kompletten Quacksalbern gehen, die versuchen deinen Krebs mit Globuli und Handauflegen zu heilen.
Es geht ja darum, dass die Kassen nur Traubenzucker zalen, wenn der Arzt nur Traubenzucker (mit lustigem Namen) verschreibt.
\Edit: @Sodis hat es schon richtig angedeutet; leider gibt es auch Ärzte die an die Wirksamkeit von Globuli glauben.
Dann sollen die Ärzte ihre Tiktaks aus dem Schrank holen und die den Leuten geben. Können sie dann auch gerne absetzen. Ich bezweifle übrigens, dass die Ärzte, die Globulis verschreiben, das bei ernstzunehmenden Krankheiten dann nicht tun.
Einfach Homöopathie streichen und Plazebos erlauben. Das dürfte sicher auch die Homöopathie-Firmen freuen, dass sie weiterarbeiten dürfen.
Meine Frau wollte mal ein Plazebo in der Apotheke bekommen. Haben sie ihr nicht geben können. “Sie könnten dieses milde homöopathische Mittel nehmen. Da ist allerdings Wirkstoff drin.” Sie hat dann einfach ein kleines Fläschchen mit Leitungswasser gefüllt.
Wissenschaftlich ist die bei Homöopathie unbewiesen.
Da wird mal wieder die Tür sperrangelweit offen gelassen für das klassische „die Wissenschaft hat es einfach noch nicht erkannt“-„Argument“. Die Wirkung homöopathischer Präparate ist nicht unbewiesen, sondern ihre Unwirksamkeit ist bewiesen.
Nein, das ist schon genau richtg formuliert. Beweise gibt es nur in der Mathematik. Alle anderen Wissenschaften können lediglich falsifizieren.
Zusammenfassung:
Kostenübernahme durch Kassen Warum Lauterbach Homöopathie streichen will Kleine Kugeln - große Wirkung? Wissenschaftlich ist die bei Homöopathie unbewiesen. Gefestigt ist der Glaube an die kleinen Dosen bei Befürwortern. Gewiss ist der Streit nach Lauterbachs Vorstoß, die Arzneien aus der Leistung zu nehmen. Als Schmähbegriff hat die Alternativmedizin im Bundestag Tradition: Man wirft sich gegenseitig vor, eine Reform nur “tröpfchenweise” voranzutreiben oder in “homöopathischen Dosen”. Trotzdem hat sich die Politik bislang schwergetan, eine klare Position zu den meist teuren Mittel einzunehmen. Gesundheitsminister Lauterbach will das nun ändern. Mit einem Vorstoß, der vor allem Symbolwirkung haben soll.:::