Sieben Monate vor der Landtagswahl in Sachsen zeichnen sich laut einer Umfrage im Auftrag des MDR zwei Trends ab: Die AfD könnte stärkste Kraft bei der Landtagswahl am 1. September werden. Und: Das neugegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) könnte aus dem Stand als drittstärkste Partei in den neuen Sächsischen Landtag einziehen - falls sie zur Wahl antritt. Die Linke müsste aktuell um den Einzug ins Parlament bangen.

  • Laut Sonntagsfrage könnte die AfD bei der Landtagswahl stärkste Kraft vor der CDU werden.
  • Die Zufriedenheit mit der Landesregierung nimmt ab, die Hälfte lobt aber Regierungschef Kretschmer.
  • Das neugegründete Bündnis Sahra Wagenknecht punktet mit Sozialem und Zuwanderung.

Wenn am Sonntag der neue Sächsische Landtag gewählt würde, dann käme die CDU auf nur noch 30 Prozent (Landtagswahl 2019: 32,1 Prozent). Dies wäre ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des MDR hervor. Die AfD würde mit 35 Prozent stärkste Kraft werden (+ 7,5 Prozentpunkte).

Die Koalitionspartner SPD (- 0,7 Prozentpunkte) und Grüne (- 1,6 Prozentpunkte) verlieren an Zustimmung, wenn auch unterschiedlich stark. Sie liegen bei jeweils sieben Prozent. Für die Sozialdemokraten wäre es das schlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl in Deutschland.

Nicht mehr im Landtag vertreten wäre die Linke mit nur noch vier Prozent (- 6,4 Prozentpunkte). Dafür würde das aus den Linken hervorgegangene, neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit acht Prozent aus dem Stand in den Sächsischen Landtag einziehen. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf neun Prozent, darunter auch die bereits seit 2019 nicht mehr im Landtag in Dresden vertretene FDP. Würde die Wahl am 1. September tatsächlich so ausgehen, hätte die amtierende Koalition Aussicht auf eine hauchdünne Mehrheit.

[…]

  • Haven5341@feddit.deOP
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    11 months ago

    Und wenn mir jetzt hier noch irgendwer weismachen will, dass die AfD-Wähler keine Nazis wären, dann gibt es links und rechts was hinter die Ohren.

    Das das BSW die Nazis nicht klein macht sondern eher Stimmen von den demokratischen Parteien abgreift war auch irgendwie klar. Warum sollten Nazis auch etwas anderes als Nazis wählen? Mir steht es bis Oberkante-Unterlippe. Ich will die Mauer wieder haben und das unironisch,

    • rustyfish@lemmy.world
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      11 months ago

      Ich glaube, die einzigen die behaupten AfD-Wähler wären keine Nazis, sind selber Nazis die Angst davor haben Nazi genannt zu werden.

      Ich glaube auch, dass das inzwischen ein allgemein akzeptierter Fakt ist.

      • federalreverse-old@feddit.de
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        11 months ago

        Ich glaube tatsächlich nicht, dass alle AfD-Wählys direkt Nazis sind. Der harte Kern sind auf jeden Fall Nazis. Es gibt aber definitiv einen Schwung an Menschen, die (sich) Angst vor Fremdem und der Zukunft (einreden lassen) haben und die gerade ethisch gechallenged sind.

        • Haven5341@feddit.deOP
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          11 months ago

          Es gibt aber definitiv einen Schwung an Menschen, die (sich) Angst vor Fremdem und der Zukunft (einreden lassen)

          Da kannst Du natürlich recht haben aber welchen Unterschied macht es in dieser Beziehung? Ja der Nazi hatte vielleicht eine schlimme Kindheit. Das macht ihn nicht weniger zum Nazi:

          und die gerade ethisch gechallenged sind.

          Das sieht nicht so aus wären die irgendwie “gechallenged”. Die AfD in Sachsen ist auf Rekordniveau. Und das nach den Enthüllungen und nach den Massendemonstrationen.

          Die Debatten über Ostdeutschland und das Verhältnis seiner Bewohner zur Demokratie reißen nicht ab. Im Gegenteil: Nach der Wahl eines AfD-Kandidaten zum Landrat von Sonneberg rätselt die Republik mehr denn je, was da eigentlich los ist mit den Wählern im Osten. Eine neue Studie des Else-Frenkel-Brunswick-Instituts der Universität Leipzig liefert umfangreiche Zahlen zu den fünf Flächenländern sowie dem Osten Berlins. Vor allem Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stechen hervor: “Jeder Zweite wünscht sich eine ‘starke Partei’, die die ‘Volksgemeinschaft’ insgesamt verkörpert. Statt pluralistischer Interessensvielfalt wird eine völkische Gemeinschaft gewünscht”, erklärt Co-Studienleiter Elmar Brähler.

          Zwei Erkenntnisse stehen im Zentrum der Studie, für die zwischen Mai und September vergangenen Jahres rund 3500 Menschen befragt worden waren: Insbesondere in Mitteldeutschland gibt es einen hohen Anteil von Menschen mit rechtsextremen Einstellungen sowie nur einen geringen Anteil von Menschen, die rechtsextremen Thesen eindeutig widersprechen. “In einzelnen Bundesländern werden Aussagen mit eindeutig rechtsextremem Inhalt nur von 20 bis 30 Prozent zurückgewiesen”, heißt es in der Studie. Zweitens empfindet sich zwar eine Mehrheit der Befragten als Demokraten, doch mit der Demokratie, wie sie die Menschen in ihrem Alltag erleben, ist eine große Mehrheit unzufrieden.

          […]

          Die Wissenschaftler fragten die Menschen nach ihrer Einstellung zur Demokratie, nach ihrer Zustimmung zu nationalsozialistischen Thesen, nach ihrer Meinung zu Ausländern, Juden und Deutschlands Rolle in der Welt. Nur 40 Prozent der Ostdeutschen sehen keine Gefahr “der Überfremdung”. Der Aussage “Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen”, stimmten beispielsweise 41,3 Prozent der Befragten zu. Weitere 28,2 Prozent widersprachen zumindest nicht, was die Forscher als latente Zustimmung werteten. Mit 45,8 Prozent expliziter sowie 25,8 Prozent latenter Zustimmung findet diese ausländerfeindliche Aussage in Thüringen den höchsten Zuspruch - im Land der als rechtsextremistisch eingestuften und bei Wahlen besonders erfolgreichen Höcke-AfD.

          https://www.n-tv.de/politik/Im-Osten-leben-mehr-Rechte-als-AfD-Waehler-article24223363.html

          • taladar@feddit.de
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            11 months ago

            Jeder Zweite wünscht sich eine ‘starke Partei’, die die ‘Volksgemeinschaft’ insgesamt verkörpert. Statt pluralistischer Interessensvielfalt wird eine völkische Gemeinschaft gewünscht”,

            Was nicht dazu gesagt wird aber worauf ich wetten würde, diese Volksgemeinschaft ist zufällig von den Meinungen genau konform mit allem was die befragte Person für richtig hält.

          • federalreverse-old@feddit.de
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            11 months ago

            Ja der Nazi hatte vielleicht eine schlimme Kindheit. Das macht ihn nicht weniger zum Nazi:

            Mhm. Ich habe ein bisschen Hoffnung, dass irgendwie noch die Realität zu ein paar Leuten durchdringt. Auch wenn das durch Filterblasen und Gesichtsbuch-/Telegramm-Gruppen und andere Gegenöffentlichkeit schwierig ist.

            Das mit der schweren Kindheit trifft übrigens ein stückweit zu. In den 90ern hat die Mehrheit der Ostdeutschen nach Jahrzehnten der Stabilität meist gezwungenermaßen eine andere, oft schlechter gestellte, Arbeit angenommen, davon sind viele geprägt. Gleichzeitig sind viele Ostdeutsche nach Bayern etc. gegangen, insbesondere besser Ausgebildete und Frauen – wodurch Familien auseinander gerissen wurden. Leute, die jetzt AfD wählen sind oftmals nicht die, die aktuell besonders abgehängt sind. Stattdessen sind darunter viele Leute, die die Unsicherheit der 90er kennen und heute ungefähr Mittelstand sind, also subjektiv meinen, viel zu verlieren zu haben, wenn sich die Verhältnisse wieder ändern.

    • WallEx@feddit.de
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      11 months ago

      Ne die nicht-nazi-ostdeutschen alleine zu lassen kann auch nicht die Lösung sein, Solidarität kennt kaum grenzen.

      • Haven5341@feddit.deOP
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        11 months ago

        Solidarität kennt kaum grenzen.

        Meine schon Auf jeden Fall geht sie nicht so weit, dass ich mir meine demokratische Heimat zerstören lasse.

        Es reicht einfach. Ich guck mir das jetzt seit über 30 Jahren an. Kaum war die Mauer weg sind da die Nazis aus den Löchern gekrochen. (Stichwort: Baseballschlägerjahre). Und nein, das waren nicht alles “Wessis”. Ich habe 30 Jahre lang gute Mine zum bösen Spiel gemacht. Ich habe die Schnauze so gestrichen voll. “Wir wollen keine Westdeutschen Verhältnisse” aber das Geld, das auch von dunkelhäutigen Migranten und Deutschen erwirtschaftet wurde, nahm und nimmt man gerne.

        Ja, da gibt es auch sehr, sehr viele anständige Menschen aber der Anteil der unanständigen ist auf einem Niveau, was ich einfach nicht mehr akzeptieren kann und will.

        Ich muss mich hier einfach mal auskotzen. Das hat sich lange aufgestaut.

        • lichtmetzger@feddit.de
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          11 months ago

          Kaum war die Mauer weg sind da die Nazis aus den Löchern gekrochen.

          Toller Take, immer schön weiter an der Spaltung unserer Gesellschaft arbeiten. Kehr mal vor deiner eigenen Haustür, von den hochrangigen AfD-Politikern kommen nämlich sehr viele aus dem Westen.

          Ist sicher auch der Osten dran Schuld, dass die dort geboren und so geworden sind, wie sie jetzt sind, ne?

          • Haven5341@feddit.deOP
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            11 months ago

            Toller Take,

            Nein, leider die Wahrheit.

            Der Straßenterror ist weitgehend vorbei, die Schläger von einst sind erwachsen. Heute, sagt Rechtsextremismus-Experte Gideon Botsch, tragen und gestalten genau diese Leute die AfD mit. Und das umso mehr, je mehr sich die AfD radikalisiere. Die Radikalen sind professioneller geworden.

            Rückblick: In Ostdeutschland griffen Neonazis und rechtsgerichtete Jugendliche Andersdenkende an, mit Fäusten, Baseballschlägern oder scharfen Waffen. Jeden Tag, überall. Schwerste Verletzungen waren Alltag.

            „Wir wussten irgendwie, ab um zehn kommen die und versuchen, sich ein paar Leute von der Straße zu holen, zu kaschen und zusammenzuschlagen.“ Der Dresdner Marian Schönfeld erinnert sich an die 90er Jahre in seiner Heimatstadt: „Also ich hatte einige Freunde, die schwere Verletzungen davongetragen haben, ins Krankenhaus mussten. Und den einen Tag, an dem ich drinsaß, im Szenecafé Bronx, mit Freunden, wir waren damals zum größten Teil Punks, beziehungsweise alternative Jugendliche, wurde scharf geschossen. Also es wurde auf die Fensterläden geschossen, da sind auch ein paar Durchschüsse durch die Scheibe gegangen, und wir waren so überrascht, dass wir da auch einen längeren Zeitraum nicht mehr hingegangen sind, weil wir Angst hatten um unser Leben.“

            Die Öffentlichkeit nahm höchstens davon Notiz, wenn es Tote gab – und oft nicht einmal dann. Neonazis und rechtsgerichtete Jugendliche schufen rechtsfreie Räume. Und erfuhren: Ihrer Gewalt hatte keine Konsequenzen.

            Der Magdeburger David Begrich berichtet: „Das betraf nicht nur Leute, die linksalternativ aussahen oder sich artikulierten, das betraf auch sowas wie das Jugendclubzentrum am Hasselbachplatz. Das war ein ganz etablierter Kulturschuppen, wo nachts um eins, wenn da die Veranstaltung zu Ende war, plötzlich eine Gruppe Neonazis vor der Tür stand und irgendwie meinte, dem Clubleiter auf die Fresse hauen zu müssen. Das war auch in Magdeburg damals Alltag. Jedes einzelne Wochenende Alltag.“

            […]

            „Wir haben die gesucht, und die lagen dann irgendwo zusammengeschlagen rum, wir haben sie ins Krankenhaus gebracht, haben sie begleitet, versorgt, unterstützt, haben gezählt, sind denn noch alle da … das war schon eine krasse Zeit, ja.“

            Die Schmerzen, die ein Schlag mit einem Baseballschläger ins Gesicht verursacht, kann man nicht beschreiben, wenn man sie nicht selbst erfahren hat, sagt Anke. Der Gewalt aus dem Weg zu gehen war unmöglich, weil sie überall präsent war, selbst zu Hause, in der besetzten Schlachterei. „Wir haben tatsächlich so viele Überfälle gehabt, wo Menschen reingekommen sind, manchmal klar wahrzunehmende Nazis, aber manchmal auch ganz normale Menschen, die uns vermöbeln wollten und uns auf den Weg bringen wollten. Und deswegen haben wir unten die ganzen Türen vernagelt. Und sind nur noch über Leitern rein, die wir dann hochgezogen haben, um uns zu schützen.“

            https://www.deutschlandfunkkultur.de/opfer-der-baseballschlaegerjahre-ueber-rechte-gewalt-wir-100.html

            Kehr mal vor deiner eigenen Haustür, von den hochrangigen AfD-Politikern kommen nämlich sehr viele aus dem Westen.

            Die Story schon wieder … und die zwingen die armen Nazis in Sachsen und Thüringen dann also sie zu wählen …

            • lichtmetzger@feddit.de
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              11 months ago

              Die Story schon wieder

              Ja, die Story schon wieder. Scheiße, kann man doch nicht die Ossis für alles verantwortlich machen, dabei wäre das so einfach gewesen, um sich selbst besser fühlen zu können.

              Inwiefern eine Textwand über die 90er-Jahre den Wahrheitsgehalt deiner wutgeladenen Tirade belegen soll, wüsste ich auch mal gerne…anstatt hier rumzuwüten und sich “auszukotzen” wäre es vielleicht zielführender gewesen, an einer Demo gegen Rechts teilzunehmen…oder rauszugehen und einfach mal Gras anzufassen.

              • sirjash@feddit.de
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                11 months ago

                Ab wann machen wir die Ossis denn für das, was im Osten passiert, verantwortlich? Wende plus Lebensdauer der DDR? Wenn es niemanden mehr gibt, der die DDR erlebt hat?

                • lichtmetzger@feddit.de
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                  11 months ago

                  Ab wann machen wir die Ossis denn für das, was im Osten passiert, verantwortlich?

                  Vielleicht wäre es mal an der Zeit, den Rechtsrutsch als gesamtgesellschaftliches Problem zu betrachten. Immer nur rüber auf den Osten zu treten, ist zu einfach und löst auch keine Probleme. Es gibt nicht umsonst am anderen Ende des Landes Parteien wie die CSU, die die gleichen Ansichten vertreten wie die AfD.

                  • sirjash@feddit.de
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                    11 months ago

                    Jo, können wir gerne machen… In welchem Bundesland ist sonst eine mittlerweile offene Nazi-Partei stärkste Kraft?

        • WallEx@feddit.de
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          11 months ago

          Du hast da scheinbar ein wenig den blick fürs Individuum verloren, nur weil da Nazis rumlaufen heißt das nicht, dass alle das gut finden, was Meinst du wohl, warum kaum ein ossi mit Bildung im Osten bleibt? Und das liegt zum großen teil auch an der an westdeutschland orientierten Wirtschaft und Politik.

          Ich Kann verstehen, dass das frustrierend ist, aber ne mauer bauen hat noch nie ein Problem gelöst, sonder nur neue geschaffen (zB wortwörtliche Gräben durch Gesellschaften, die andere versuchen zu überbrücken)

          • Quittenbrot@feddit.de
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            11 months ago

            Vorweg: ich bin froh, dass die alte Mauer weg ist und bin daher keiner, der leichtfertig den Bau einer neuen Mauer fordert.

            Ich stelle mir aber angesichts der Umfragewerte schon die Frage, wie man mit Regionen umgehen soll, in denen offenbar das gesamte demokratische Fundament wegbröckelt. Inwiefern muss es Konsequenzen für Populismus und seine Wähler geben? Und zwar möglichst direkt. Schau dir den Brexit an, wo Populisten plötzlich ihr Versprechen einlösen mussten und man feststellte, dass das ja weder schlau noch gut für die Wirtschaft war.

            Wenn in Ostdeutschland die Leute mehrheitlich AfD wählen, müssen sie auch direkt die Kosten davon zu spüren bekommen und nicht erst dann, wenn die AfD aus diesen Bastionen heraus das gesamte Land erobert und zerlegt hat.

            • WallEx@feddit.de
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              11 months ago

              Ja, ist schwierig. Allerdings haben die auch echt scheiße fressen müssen nach der Wiedervereinigung. Und die Wiedergutmachung dafür steht noch aus finde ich. Kann mir gut vorstellen, das daher viel von dem Frust und dem Gefühl abgehängt worden zu sein kommt.

              Ne einfache Lösung wirds nicht geben und von außen von hohen Ross ist glaube ich der falsche Ansatz. Aber ne gute Idee habe ich auch nicht…

          • Haven5341@feddit.deOP
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            11 months ago

            Du hast da scheinbar ein wenig den blick fürs Individuum verloren, nur weil da Nazis rumlaufen heißt das nicht, dass alle das gut finden

            Das habe ich ja auch geschrieben:

            Ja, da gibt es auch sehr, sehr viele anständige Menschen aber der Anteil der unanständigen ist auf einem Niveau, was ich einfach nicht mehr akzeptieren kann und will.

            • WallEx@feddit.de
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              11 months ago

              Stimmt. Allerdings wird das ein wenig von deiner Förderung nach einer mauer überschattet.

        • gapbetweenus@feddit.de
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          11 months ago

          Bei der Verachtung die du für deine Mitbürger hast, frage ich mich wieso du Nazis nicht magst.

          • WallEx@feddit.de
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            11 months ago

            So Klingt das für mich nicht. Dein Kommentar Klingt für mich wie linkes gatekeeping a la “du bist nicht meine Art von links, also nazi”

            • gapbetweenus@feddit.de
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              11 months ago

              Dein Kommentar Klingt für mich wie linkes gatekeeping a la “du bist nicht meine Art von links, also nazi”

              Wie hast du das darin gelesen? Ich hab mich auf die Verachtung für den Osten und die Menschen darin bezogen. Letztendlich sagt er, halb im Scherz, das die Menschen im Osten nicht dazu gehören - und für mich ist das echt nicht mehr so weit entfernt von Mitbürger abschieben.

            • gapbetweenus@feddit.de
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              11 months ago

              Schau dir an wie die Privatisierung gelaufen. Es war eine komplexe Aufgabe Menschen aus einem komplett anderen System in unser System zu integrieren und AfD Erfolg im Osten ist sicherlich auch ein Nachklang davon, das es eben nicht so gut gelaufen ist.

              • alleycat@feddit.de
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                11 months ago

                Ich will keine Schuldigen suchen. Ich bin im Osten aufgewachsen. Wenn ich dort mit den Leuten rede ist es nur noch wie in den Kommentarspalten der Springerpresse, und das zieht sich bis in gutbürgerliche Kreise. Ich bin wütend und frustriert, und dieses Ossi vs Wessi und “Mauer wieder aufbauen huehuehue” fühlt sich dann nur an wie ein Schlag in die Fresse. Ich bin so durch, man, ich kann das alles nicht mehr.

                • Haven5341@feddit.deOP
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                  11 months ago

                  “Mauer wieder aufbauen huehuehue” fühlt sich dann nur an wie ein Schlag in die Fresse.

                  Nimm es nicht so ernst. Es ist nicht so gemeint wie es sich anhört. Es hat sich bei mir nur in 35 Jahren einfach soviel angestaut, dass irgendwann das Ventil aufgeht und das ist Heute passiert. 35 Jahre lang habe ich versucht Verständnis zu haben. Bei 35% für die AfD geht einfach es nicht mehr. Mir ist völlig klar, dass es im Osten auch viele, viele nette und anständige Menschen gibt.

                • InternationalBastard@lemmy.world
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                  11 months ago

                  Ich wohne im Osten und höre mir halt jeden Tag Opfermentalität an.

                  Wir waren keine Nazis im Krieg. Das waren die Wessis, im Osten lebten die Antifaschisten

                  Wir waren nicht in der Partei oder Stasi, wir waren die Opfer

                  Wir haben das Land / die Region nicht ruiniert, das war die Treuhand!

                  Wir sind keine Nazis, wir wollen nur ne Nazi Partei und Deportationen!

                  Ganz ehrlich, das Opfer sein ist älter als der Mauerfall und es zieht sich durch die gesamte Mentalität.

                  • alleycat@feddit.de
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                    11 months ago

                    Ob das nicht ein Überbleibsel der DDR-Diktatur ist? Ich höre immer nur ein “Wir gegen die da oben”, nur hat die diesmal ja wirklich wer gewählt, die Regierung ist Resultat eines Demokratischen Prozesses und keiner Pseudowahl in einer Einparteiendiktatur. Sich als Opfer unveränderlicher Umstände zu sehen ist vielleicht eine Denkweise, die sich bis heute fortgesetzt hat, wie ein Kindheitstrauma. Politik ist für Ostdeutsche (gefühlt) noch immer etwas, das nicht gestaltet werden kann, sondern nur dagegen rebelliert.

                • gapbetweenus@feddit.de
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                  11 months ago

                  und dieses Ossi vs Wessi und “Mauer wieder aufbauen huehuehue” fühlt sich dann nur an wie ein Schlag in die Fresse. Ich bin so durch, man, ich kann das alles nicht mehr.

                  Sorry das du dir den Scheiß anhören muss. Ich finde es auch abartig wie hier teilweise über den Osten und die Menschen dort hergezogen wird. Zwischen Mauer wieder aufbauen und Deutsche abschieben, sehe ich ehrlich gesagt keinen so großen Unterschied.

              • trollercoaster@feddit.de
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                11 months ago

                Die Privatisierung der Ausverkauf des Ostens ist doch sehr gut gelaufen, halt nur für die “Investoren” und die korrupten Politiker, die ihnen den Kram zugeschustert haben.

                Dass dabei ein Großteil der Bevölkerung, die dort lebt, nichts abbekommen hat, sind doch nur bedauerliche Einzelschicksale, auf die man keine Rücksicht nehmen kann.

                • Quittenbrot@feddit.de
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                  11 months ago

                  Das ist zwar auch richtig, es wird aber gerade heute auch oft nicht gesehen, in welchem Zustand die Wirtschaft der DDR zum Zeitpunkt der Wende war. Wer irgendwann in den 2000ern geboren wurde, kann sich m.M.n. schlicht nicht mehr vorstellen, wie es damals aussah. Der Ausverkauf war das eine, ein umfassender Kollaps weiter Teile der vollkommen maroden Wirtschaft das andere.

                  • DetektivEdgar@feddit.de
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                    11 months ago

                    Ich behaupte, dass das alles miteinander zu tun hat. Der Kapitalismus hat die Menschen dort nach der Wende ausgenommen und dementsprechend desillusioniert sind sie nun mit unserem System. Die “soziale Marktwirtschaft” zieht nicht mehr gegen eine Welt voller Krisen und Reiche, die sich aus der Solidarität verabschieden durften mit unserem Steuersystem. Das sehen inzwischen überall in Deutschland Menschen so, einige ziehen vielleicht andere Schlüsse.

                    Letztlich haben wir mit den Nazis mehr gemein als mit den Reichen. Wir brauchen sozialere Politik, damit diese krasse Abstiegsangst wegfällt, die den Nazis die Leute in die Arme treibt.

    • ebikefolder@feddit.de
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      11 months ago

      Dann soll ich zurück in den Westen flüchten? Eigentlich gefällt’s mir hier nämlich!

    • lurch (he/him)@sh.itjust.works
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      11 months ago

      Der Trick ist, zu sagen “Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.” und dann baust Du sie einfach trotzdem. So funktioniert Politik in Ostdeutschland. Bewährte Methode.

    • Sodis@feddit.de
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      11 months ago

      Die AfD ist kein Ostproblem, sondern ein Problem strukturschwacher Gegenden. Ossigebashe ist da nicht förderlich.

      • Haven5341@feddit.deOP
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        11 months ago

        sondern ein Problem strukturschwacher Gegenden

        Dithmarschen ist ein strukturschwaches Gebiet: Ergebnis bei den BT Wahlen: 6,1% AfD. Ergebnis bei den Kommunalwahlen 2023: Afd 10,7%

        Rendsburg-Eckernförde: BT Wahl: 5,0%, Kommunalwahl: 8,1%

        Nordfriesland: BT-Wahl:; 5,7%, Kommunalwahl: 6,3%

        • Blaubarschmann@feddit.de
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          11 months ago

          Schleswig-Holstein ist halt nüchtern norddeutsch stabil, die lassen sich von den AfD-Lappen nicht verarschen

          • Quittenbrot@feddit.de
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            11 months ago

            Fairerweise: gerade Dithmarschen war eine frühe Hochburg der Nazis ab den späten 1920ern. Aber ich freue mich auch, dass SH zumindest zurzeit (toi toi) so standhält!

        • Sodis@feddit.de
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          11 months ago

          Bei jeder Korrelation gibt es Ausreißer nach oben und unten. Du kannst auch BIP pro Einwohner oder den Bevölkerungssaldo heranziehen. Die sind alle korreliert mit dem Abschneiden der AfD. Den Plot hier hat jemand in einem anderen Forum zu eben dieser Frage erstellt:

          Die Korrelation ist für Ostdeutschland stärker, aber auch für Westdeutschland gegeben. Mit “im Osten sind alle scheiße” wirst du daran nichts ändern.

          • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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            11 months ago

            Ich habe mal nochmal ne geschätzte Regressionsgerade jeweils reingelegt. Die Korrelation ist im Osten halt schon viel krasser. Du hast völlig recht, dass die AfD kein reines Ostproblem ist, aber Ost-West spielt bei dem Problem auch eine massive Rolle. Dafür ist natürlich keine Mauer die Lösung. Die Politik sollte jedoch auch nicht aus der Verantwortung genommen werden, die Ursache im Osten zu verstehen und dagegen vorzugehen. Mir fällt da z.B. einiges zu Eliten in Politik, Verwaltung und Wirtschaft ein. Andererseits kann sich der Westdeutsche Faschist Höcke in Thüringen hinstellen, behaupten es fühle sich an wie in der DDR, und wird dafür von den überwiegend Ostdeutschen Teilnehmern bejubelt.

            • Quittenbrot@feddit.de
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              11 months ago

              Andererseits kann sich der Westdeutsche Faschist Höcke in Thüringen hinstellen

              Ich werde wirklich nie verstehen, wie man einerseits die “Heilsbringer” aus dem Westen der 90er für das Erlebte verantwortlich macht, nur um dann einer Partei durchsetzt mit “Heilsbringern” aus dem Westen wie Höcke zuzujubeln??

              Fällt eigentlich irgendwann noch mal der Groschen, dass jeder dieser Typen sich die wirtschaftlichen Verwerfungen Nachwende-Ostdeutschlands zum eigenen Vorteil zunutze macht, auch und gerade auf Kosten der Region und seiner Einwohner??

            • Sodis@feddit.de
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              11 months ago

              Die orangen Punkte sind Ostdeutschland, die blauen Westdeutschland. Und klar, es ist nur eine Korrelation, in solche Dinge spielen immer mehrere Dinge mit hinein. Niedrigere Löhne, geringere Renten, schwächere Wirtschaft selbst nach über 30 Jahren Wiedervereinigung helfen nicht das Vertrauen in die Regierung zu stärken.

              • Haven5341@feddit.deOP
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                11 months ago

                Ah, ok. Das habe ich übersehen. Nichtsdestotrotz, das Fazit aus meinem Link zum Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei:

                Politik, die allein auf Infrastrukturmaßnahmen setzt, um einen Rückgang rechtspopulistischer und teilweise rechtsextremistischer Tendenzen zu erwirken, erscheint wenig erfolgversprechend.

                Es liegt offenbar nicht nur an der Strukturschwäche.