Ist leider auch wieder nur eine Abgabenerhöhung auf Lohneinkommen …
Ich bin gespannt, wo der Haken ist.
Es würde mich mal interessieren, wie sich die Abgaben entwickeln würden, wenn wir die Beitragsbemessungsgrenze bei gleicher Steuer umdrehen: Wer weniger als die 8k € Brutto verdient muss nicht einzahlen.
Der Haken ist der folgende:
Diese Maßnahme reiht sich ein in eine lange Liste an Maßnahmen, in der man versucht, die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen, ohne das Geld der überreichen anzufassen. Die Lage ist die folgende:
- die Arbeiterklasse hat kein geld mehr
- der Staat hat kein Geld mehr (alles wurde privatisiert)
- an die Reichen traut man sich nicht ran
Dann bleiben nur 2 Möglichkeiten:
- Mittelschicht anzapfen (hier geschehen)
- Leistungen von Staat werden zusammengekürzt (siehe Bürgergeld)
Dabei wäre doch noch so viele Milliarden der CumEx und CumCum- Steuerbetruge von den Banken zu holen?
Bei Spahn hätte man auch gut sparen können.
Wo das Geld liegt ist klar, aber alles rechts von der CDU inklusive wird das nur holen gehen wenn sie (politisch) keine Alternative sehen.
Und im Moment lassen sich die Leute hervorragend gegeneinander ausspielen.
Wieso also die Milliardäre verärgern, die im Zweifelsfall die Parteienkasse füllen?
Leistungen des Staates an Arme zusammenkürzen
Fdfd
Ich hab leider nicht viel Ahnung von Ökonomie und scheinbar auch nicht von unserem Sozial- und Rentenabgabe System. Aber warum gibt es überhaupt eine Grenze? Von der nur wieder die Reichen profitieren? Ich bin fassubgslos. Das ist doch nicht mal ansatzweise fair, das merkt jedes Kindergartenkind, wer hat sich das bitte ausgedacht? Wenn dann zahlen alle, oder am aller besten nur die reichen, aber doch nicht nur Leute mit wenig(er) Geld? Das ergibt gar keinen Sinn.
In der Berufsschule kam damals als Argument: Den Deckel gibt es bei den Renten, weil wer mehr einzahlt später ja mehr raus bekommen soll/muss und Leute mit mehr Geld einfach im Durchschnitt länger leben. Man wollte sich also die Einkommensreicheren nicht länger teuer ans Bein binden. Daraus folgte dann irgendwie auch eine Beitragsbemessungsgrenze für KK/PV.
Meine Frage, warum man ab der Grenze für nen Euro den man einzahlt, dann nicht einfach weniger Rentenpunkte bekommt, sorgte für einen großen “das ist aber unfair”-Aufschrei und “brain.exe stopped working”… Null Spur von “wer mehr hat soll mehr zum Gemeinwohl beitragen”. So nen Rentenpunktwertverfall kann man ja beliebig hart machen, wer richtig viel Erhält den dürfte es finanziell null jucken, ob er ab der einzuzahlenden Millionen jetzt 1 Rentenpunkt oder 0,000001 Rentenpunkte für den selben €-Wert erhält…
Daraus folgte dann irgendwie auch eine Beitragsbemessungsgrenze für KK/PV.
Ich meine mich zu erinnern, dass es zur KV ein Urteil vom Verfassungsgericht gab, was effektiv eine Bemessungsgrenze vorschreibt. Begründung ist, dass es eine Versicherung ist und es ab einem gewissen Beitrag keine entsprechende Gegenleistung mehr gibt. Also die Umverteilung nur bis zu einem gewissen Punkt in Ordnung ist. Wenn man das ändern wollte, müsste man die KV über Steuern finanzieren, aber dann lässt sich das auch sehr viel einfacher von Leuten wie Merz zusammenstreichen.
Was meine Frage beantwortet wieso Sozialabgaben nicht einfach mit den Steuern behandelt werden.
Andererseits wird so oder so bereits an den Sozialleistungen gekürzt.
Aber warum gibt es überhaupt eine Grenze?
Die Rentenversicherung wurde bei Einführung als Versicherung aufgesetzt, die durch Beiträge finanziert wird. Durch jeden eingezahlten Euro werden auch Rentenansprüche erzeugt. Die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) begrenzt den monatlich zu zahlenden Beitrag und begrenzt auch die Höhe eines Rentenbezugs. Denn jeder Euro über der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) ist nicht “versichert”.
Von der nur wieder die Reichen profitieren? Ich spreche nur bei vermögenden Personen von “die Reichen” Ein höheres rentenpflichtiges Einkommen erhöht nur die Wahrscheinlichkeit ein Vermögen aufzubauen zu können. Ich sehe nicht, dass höhere Einkommen durch eine BBG direkt mehr oder weniger profitieren.
Die Anpassung hilft kurzfristig eine Finanzierungslücke zu schließen. Langfristig werden im Vergleich zum höhere Einkommen im Vergleich zur min. Renten bezgu auch höhere Renten beziehen.
Alle zahlen ein… Es ist nur der maximale Betrag des Einkommens welcher für die jeweilige Abgabe zur Berechnung herangezogen wird.
Wer Geld hat hat Macht, und wer Macht hat kann die Politik beeinflussen. So funktioniert das leider, schon immer.
Das wäre der Weg, zumindest skizzenartig. Es muss ja nicht nichts sein, aber momentan bleibt selbst bei verhältnismäßig hohen Gehältern echt nicht die Welt übrig. Klar, das wirkt immer zynisch, wenn man das hört und sich unter dieser Schwelle bewegt, aber was hier eigentlich gemacht wird, ist eine Definition von “Gutverdiener” zu zeichnen, die eigentlich nicht gut, sondern normal verdienen und der Rest, der eigentlich normal verdienen sollte, verdient viel zu wenig. Mit mehr Steuern/Abgaben und gegenseitigem Ausspielen ist mal wieder nur eins geschafft: die wirklich Reichen und die, die ohne Arbeit Geld verdienen, sind aus der Gleichung genommen.
Neeeeeeein wir brauchen keine höheren Steuern auf Löhne! Wir brauchen höhere Steuern auf Vermögen.
Die Lohnsteuer trifft doch nur die, die tatsächlich Arbeiten und dadurch einen Wert generieren. Das Vermögen (oberhalb eines Freibetrags von 10 Mio. €) sitzt nur herum und bringt dadurch keinen Beitrag zur Gemeinschaft, daher sollte es besteuert werden.
Wenn man den Fluss von Waren und Dienstleistungen besteuert, dann bremst man damit die Wirtschaft aus. Das darf nicht geschehen. Was besteuert werden muss, ist das herumliegende Kapital.
AbEr Es LiEgT jA nIcHt HeRuM sOnDeRn IsT iNvEsTiErT!
Zum Glück ist das keine Steuer, sondern eine Sozialabgabe! Die wird nämlich zur Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt (die man als Arbeitnehmer überhaupt nicht genauso erwirtschaften muss)!!! - SPD
Cool, als nächstes dann die Grenze abschaffen?
Ist da jemand neidisch?
Klar, wer hätte nicht gerne 10k+ im Monat? Aber warum sollte ich ab da abgabentechnisch begünstigt werden? Warum sollte ich bei 120k im Jahr nicht mehr zahlen müssen, als wer mit nur 90?
Bin grundsätzlich für Abschaffung, aber in der Rentenversicherung deckelt die BBG halt auch die späteren Bezüge. In der GKV fände ich das viel interessanter (würde aber eine Reform des ganzen Systems erfordern, um Flucht in die PKV zu vermeiden).
Warum sollte jemand mehr in eine Versicherung einzahlen, als er später als Leistung zurückbekommt. Um die Versicherung reich zu machen?
Würdest du deine Hausratsversicherung nach deiner Einkommenshöhe bezahlen? Oder deine Autoversicherung von deinem Jahreseinkommen abhängig bezahlen? Warum bei der Krankenkasse?
Warum wird bei der Arbeitslosenversicherung später entsprechend des früheren Verdienstes ausgezahlt (man hatte ja auch mehr eingezahlt), aber bei der Krankenversicherung ist das nicht der Fall?
Warum wird auch bei den Rentenbeiträgen entsprechend der Einzahlungen später ausgezahlt (Rentenpunkte)?
Kann es sein, dass die Krankenkassen sowas von Pleite sind, weil das ganze System ineffizient, überteuert und am Bedarf vorbei läuft? Und sich bei den Bürgern bedienen geht schneller und einfacher, als das System zu reformieren? Müsste man ja gegen Widerstände vorgehen.
Schon mal darüber nachgedacht, was das Wort sozial in SOZIALversicherung bedeutet.
Ja habe ich. Erklärt aber trotzdem nicht den Unterschied von der Krankenversicherung zu den anderen Sozialversicherungen.
Bei anderen „Sozial“ und Gemeinschaftsverbünden wird ja auch auf Einbringung und Ertrag geachtet. Oder schon mal ne gemeinschaftliche Dortwiese gesehen, wo zwei ständig am arbeiten und ackern sind und 5 andere ihre Kühe auf diese Wiese stellen und wenig tun?
Kann man natürlich auch so hinnehmen. Die Mächtigen in Politik und Wirtschaft freut es. Alles unhinterfragt schlucken und auf die Mitbürger schimpfen, die entweder weniger oder mehr als man selber hat. So bleibt die Machtfrage nicht angetastet.
Versicherungen reich machen? Du meinst die, die mit ihren Einnahmen grade so die Ausgaben decken?
Die Kranken- und Pflegeversicherung ist keine Versicherung für dich, sondern für soziemlich alle Nicht-Beamten. Willst du auch Steuern deckeln und die Straße vor deinem Haus lieber selbst bezahlen? Ich mein, warum soll ich für die zahlen, egal wie viel? Ich fahr da vermutlich nie lang. Nach der selben Logik kann ich auch drauf scheißen ob dein Paketbote verreckt, weil mich interessiert ja nur meiner. Nur gibt es jede Menge Leute, von denen ich abhänge, ohne es zu wissen und ohne direkt für ihren Verdienst verantwortlich zu sein, indem ich z.B. Versandkosten zahle.
Ich gehe sogar noch weiter, ich finde es sollten nicht nur die Kappungsgrenzen abgeschafft werden, sondern die Pflichtversicherungen sollten Pflicht für alle und jeden sein, nix extra für Beamte und keine privaten Krankenversicherungen mehr als Ersatz, höchstens als Ergänzung.
Welchen Grund haben denn die Versicherungen, ob private Unternehmen oder staatliche, Kosten zu sparen oder effizient zu arbeiten, wenn die Beiträge immer weiter erhöht werden können? Je mach belieben.
Dann kann man auch schön politische Geschenke an Partikulargruppen verteilen und sich beim Wahlvolk beliebt machen. Muss ja die Nachfolgeregierung dann über Beitragserhöhungen refinanzieren. Meist vergisst das Wahlvolk aber schnell genug.
In der Wirtschaft wird dann die Versicherung gewechselt, wenn die alte nicht gut und zu teuer ist. Geht bei Krankenkasse leider nur sehr begrenzt.
Was glaubst du denn warum die Strassen und Brücken alle so runtergerockt sind? Genau aus dem gleichen Grund.
Bei Brücken ist das lange vorher bekannt. Wird aber nicht repariert, weil das Land das dann zahlen muss. Wenn gesperrt und abgerissen werden muss, dann kommen die Gelder vom Bund aus dem Notfallfond.
Die gleiche Scheisse bei der Bahn. So lange Reperaturen sparen, bis der Bund zahlt. Und damit jeder Steuerzahler.
Achso, und bei deiner Dorfstrasse ist das genauso. Da wird laaaange gewartet, um anschließend alles neu zu machen . Und den Anwohnern dann Zehntausende an „Erschliessungskosten“ aufzudrücken.
Gut das du gerne dafür Steuern zahlst und jede Erhöhung akzeptierst. Ich finde das inzwischen einfach zu durchschaubar. Mag am Internet liegen, dass man das inzwischen alles mitbekommt.
Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener ab Januar geplantRoutinemäßige Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen erfolgt auch dieses Jahr. Die weiteren Nachrichten: Auch heute ist die Sonne wieder aufgegangen, Wasser ist nass, …ftfy
Ganz so einfach ist das für mich nicht. Also ja, das ist ein Automatismus, aber sich allein darauf zu berufen, halte ich für ziemlich fahrlässig angesichts der veränderten Lage. Man kann nicht auf ein solches System einfach mehr Geld schmeißen und das immer den gleichen Leuten aufbürden, ohne zu überdenken, wo die eigentlichen Engpässe sind und wer im Sinne der solidarischen Gerechtigkeit eigentlich dringend heranziehbar wäre.
Wenn man das alles ignoriert und einfach sagt “das passiert routinemäßig”, kann man auch gleich sagen “das haben wir schon immer so gemacht”, um progressives Denken abzuwenden.
Moment, jetzt vermischst du zwei Dinge. Die Grenzen werden jedes Jahr angepasst, und da die Grenzen in absoluten Geldbeträgen festgelegt sind, muss das auch passieren (solange das ganze nicht komplett reformiert wird), um Inflation einzufangen. Die Tagesschau macht daraus clickbait in der Art von “jetzt müssen die Gutverdiener endlich mehr bezahlen”. Darauf bezog sich mein Kommentar.
Dass das ganze System daran krankt, dass die besitzende Klasse nicht zur Kasse gebeten wird, ist ein anderer Punkt.
So weit, so einig. Allerdings meine ich ja genau das - dieser Automatismus ignoriert, dass das zur Kasse gebetene Klientel bereits eher an der Schwelle zur Armut steht als zum Reichtum. Zum Beispiel ist es falsch, dass diese Zahlen am Bruttogehalt festgemacht werden, das mehr oder weniger komplett nichtssagend ist, anstatt die Reallöhne zu betrachten. Und die Antwort auf ein kaputtes System darf nicht sein, dass eine automatische Regelung schon mehr Geld draufspülen wird, davon wird es auch nicht gesund und auch nicht fair.
Allerdings meine ich ja genau das - dieser Automatismus ignoriert, dass das zur Kasse gebetene Klientel bereits eher an der Schwelle zur Armut steht als zum Reichtum.
Das können wir ja beide kritisieren. Ich versteh nur nicht warum wir das unter meinem Kommentar tun, in dem es nur darum ging, dass die Tagesschau hier eine clickbait Meldung aus etwas macht, was jedes Jahr passiert und nicht überraschend ist.
Zum Beispiel ist es falsch, dass diese Zahlen am Bruttogehalt festgemacht werden, das mehr oder weniger komplett nichtssagend ist, anstatt die Reallöhne zu betrachten.
Du nimmst hier zwei Begriffe aus zwei völlig verschiedenen Gegensatzpaaren, die nix miteinander zu tun haben. Brutto- vs Netto- und Real- vs. Nominallohn. Das eine beschreibt den Lohn vor und nach Steuern und Abgaben, das andere vor und nach Inflation.
Was willst du jetzt zur Bezugsgröße machen?
Das Netto? (naja, das Steuernetto, vor Abgaben, denn die Abgaben wollen wir ja festlegen.) Das kann der Arbeitnehmer kleiner manipulieren, über z.B. Splitting, Absetzen von Werbungskosten usw… Die mögliche Steuerersparnis ist grade bei Gutverdienern viel größer als bei Geringverdienern, das wäre also mindestens relativ eine Mehrbelastung für die geringen Einkommen.
Willst du irgendwas auf “die Reallöhne” beziehen, musst du ein Bezugsjahr dazu nennen (d.h. auf die Kaufkraft welches Jahres rechnen wir zurück?). Und du machst dabei je weiter du zurück gehst immer größere sich auftürmende Fehler, weil die Reallohnentwicklung immer nur mit der durchschnittlichen Inflation errechnet werden kann, die aber für jeden einzelnen Bundesbürger abhängig von dessen tatsächlichem Warenkorb individuell falsch ist. Der Versuch auf der Basis irgendwelche Abgaben zu bemessen wäre aufgrund dieser Fehler viel unfairer als am Bruttogehalt.
Das Brutto ist im Gegenteil eigentlich sogar die aussagekräftigste Zahl, die man hier heranziehen kann.
Und die Antwort auf ein kaputtes System darf nicht sein, dass eine automatische Regelung schon mehr Geld draufspülen wird
Dazu dient die Anpassung ja auch nicht, sondern eigentlich eben dazu dass die Summe (in Kaufkraft) ungefähr gleich bleibt. Auch wenn die Anpassung der BBG höher ausfällt als die Inflation, trifft es wenigstens nur die, die vorher über der Grenze lagen, also die Stärksten. So gesehen ist das innerhalb des vorhandenen Systems noch am gerechtesten.
Ohne Scheiß, so eine sinnlose “News”.
Ich will ja nicht sagen, ich habe noch vor wenigen Tagen hier genau das vorhergesagt, aber ich habe noch vor wenigen Tagen hier genau das vorhergesagt.
Hört, hört. 🤨
deleted by creator