Ich habe den Titelvorschlag - wie eigentlich immer - übernommen. Das Wort “Beziehung” finde ich in diesem Kontext aber einfach unpassend.

Wer sich ein genaueres Bild machen möchte, der Urteilstext ist verfügbar.

  • da_cow (she/her)@feddit.org
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    28
    ·
    1 month ago

    Der Urteiltext ist echt hart: hier mal die wichtigsten Aspekte (also was konkret vorgefallen ist):

    Die Schülerin habe in diesem Gespräch noch nicht im Detail beschrieben, was genau vorgefallen sei, habe aber konkreter davon berichtet, wie der Beklagte ihre persönlichsten Geheimnisse genutzt hätte, um sie zu manipulieren. So hätte er von ihrer Unzufriedenheit mit ihrem Gewicht gewusst und dass sie ihr eigenes Essverhalten als gestört empfände. Er hätte ihr Gefühl, zu viel zu wiegen, stets bestätigt und ihr zum Abnehmen geraten, obwohl er gewusst hätte, dass sie sich gelegentlich nach dem Essen zum Erbrechen gebracht hätte. Ebenso hätte er von ihrem selbstverletzenden Verhalten gewusst. Er hätte ihre Narben und Wunden anschauen dürfen und ihr anschließend dazu geraten, das für sich zu behalten, weil es dann etwas ganz Besonderes wäre, von dem nur sie beide wüssten.

    Immer wieder habe dieser gezielt ihre psychischen Probleme angesprochen und betont, wie wichtig professionelle Hilfe sei. Zugleich habe er sie aber in ihrer Entscheidung bestärkt, eine zu diesem Zeitpunkt laufende psychologische Therapie abzubrechen, wenn die Gespräche in ihren Augen nichts brächten

    (Der Beratungslehrer ist ein Lehrer, dem sich die Schülerin anvertraut hat)

    Es hätte insgesamt sehr langsam angefangen, zunächst mit Berührungen, Händehalten und Umarmungen. Daraus wäre im Laufe der Zeit immer mehr geworden. Es wäre intensiv gekuschelt worden. Hinzu wären Küsse gekommen, auch auf den Mund. Während des Kuschelns hätte er seine Hand schließlich auch unter ihre Kleidung geschoben. Auch hier wäre er im Laufe der Zeit immer weiter gegangen und hätte sie schließlich auch an den Brüsten und am Gesäß berührt. Auf die Frage des Beratungslehrers, ob der Beklagte sie auch im Intimbereich berührt habe, habe sie geantwortet, dass es in die Richtung gegangen, aber nicht dazu gekommen wäre. Auch zum Geschlechtsverkehr wäre es nicht gekommen.

    Nach der Panikattacke vom 8. Juli 2020 habe er [Der Beratungslehrer] sie gefragt, was sie tun würde, wenn ihr Körper ihr gerade gehorchen würde. Sie habe geantwortet: gehen. Auf Nachfrage, wohin sie gehen würde, habe sie erklärt: ganz weg. Sie habe dann weiter beschrieben, dass sie besonders in den letzten Tagen vermehrt Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und Suizidgedanken geplagt hätten. Die Rolle, die der Beklagte dabei gespielt habe, sei durch ihre Aussage, es gebe so viel, das sie wegen ihm an sich hasse, besonders deutlich geworden.

    Also alles in allem ein ziemlich wiederliches manipulative Arschloch.

    • philpo@feddit.org
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      7
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      1 month ago

      Was für ein Abschaum.

      Das krasse ist: Ich habe früher mal ne Zeit lang mit psychisch kranken Straftätern (Forensik) gearbeitet. Da erwartest du solche Menschen und findest sie auch vor.

      Aber: Irgendwie hab ich die letzten drei Wochen durch Zufall/Interesse mehrere Urteile gelesen bei denen Menschen zu Gange waren die noch viel krasser manipulativ und gestört waren als manche Menschen die ich “in der Klapse” getroffen hab. Nur halt auch intelligenter und deswegen genau wissend wie weit sie gehen können,dass es eben nicht für die maximalen Konsequenzen reicht.