Heute gibt es Inhalte nur noch auf Walled-Garden Plattformen. Suchergebnisse bringen einen auf die immergleichen Seiten. Oder man landet in Keyword Honeypots. Früher (hust), da war das Internet noch echtes Neuland — da konnte man Neues entdecken. ICQ, IRC oder frühe Web2.0 Dienste wie StumbleUpon brachten einen in bislang unbekannte Webwelten.
Was vermisst ihr am Internet der frühen 2000er?
Deswegen find ich self-hosting und das federated web so spannend. Hat das Potential das Web wieder zurück in User-Hand zu bringen.
Wenn eine Instanz was Dummes macht oder geblockt wird, dann sind der Content und die Accounts der User da drauf auch weg (bzw. getrennt vom Rest). Immerhin können alle andern weitermachen, als wäre nichts passiert.
Natuerlich koennen Instanzen und damit auch deren Inhalt verloren gehen, aber das Problem hatten wir schon immer. Der Unterschied im fediverse ist imho das Leute automatisch wissen wohin sie stattdessen gehen koennen, die einzelnen Communities finden viel schneller wieder zueinander. feddit macht dicht? dann sehen wir erstmal auf beehaw oder sonst wo wieder.
Soweit ich das verstanden habe sind nur die Originale weg. Sobald du aber mit Communities auf anderen Knoten interagierst legt ActivityPub eine Kopie auf deinem Heimatknoten an. Somit wäre der Content gesichert und könnte von neuen Communities weiter verlinkt werden - glaube ich
So habe ich es auch verstanden und ohne das Protokoll im Detail zu kennen gibts einen ziemlich deutlichen Hinweis dafür dass es so funktionieren muss: Wenn du auf die Frontpage gehst, müssten, wenn der Content nicht repliziert würde, alle anderen Instanzen kontaktiert werden, um deren aktive, neue, was auch immer Posts zu laden, das würde ewig dauern und wäre ineffizient; es macht also schon rein aus Performance-Sicht Sinn, den Content von anderen Instanzen zumindest lokal zwischenzuspeichern. Ob er permanent gespeichert wird oder mit einem Ablaufdatum versehen wird, zu dem dann der neue Content geholt wird ist wieder ein Detail das ich nicht kenne, aber wenn es so gemacht würde würden neue Posts aus anderen Instanzen nie sofort auftauchen, sondern immer mit etwas Verzögerung (z.B. im Durschnitt nach 5min wenn alle 10min der neue Stand geholt wird), was glaube ich rein von meinen Beobachtungen her nicht der Fall ist. Viel Gelaber um nichts, mein educated guess ist, der Content wird auf alle Instanzen gespiegelt.
Performancetechnisch würde es sinn machen - der Content braucht ja (soweit es nur Text ist) auch nicht allzu viel Speicherplatz. Meine Vermutung ist, dass es nur temporär gespiegelt wird (gecached). Ich weiß es aber leider auch nicht genau.
Jedenfalls müsste es mit einem einfachen Crawler möglich sein, so etwas wie ein Archiv von den Seiten anzulegen. Vergleich das Internet Archive. Dann wäre alter Content, wie Nischen-Content auch weiterhin langfristig auffindbar. Denke ich ;-)
Bei self-hosting kannst du aber auch viel falsch machen.
Irgendwas falsch oder nicht konfiguriert und dein VPS wird Teil eines Botnetzes.
Natürlich. Aber dann bin ich Schuld, nicht irgendein Megakonzern. Aber das ist Teil des Grundes warum ich meine E-Mails nicht selbst hoste.
Es ist so krass wie teils auch die Qualität abgenommen hat. Ich suche ganz spezifische Sachen im Internet, dafür nutze ich meistens noch Google. Was passiert? Mir wird nur Werbung reingeballert. Nehmen wir ein Beispiel: Ich suche Rücksacke, die etwas größer sind. Also gebe ich ein: “Tagesrücksäcke groß” oder so. Daraufhin sind die ersten 10 Ergebnisse einfach Müllseiten, danach kommen die SEO-Einträge. Früher gab es bei Google direkt beim 1. oder 2. Ergebnis was brauchbares. Danach musste man nur die Werbung überspringen. Jetzt muss ich schon auf die 3. oder 4. Seite gehen, für halbwegs brauchbare Links. Früher hat man immer gesagt, dass auf der 2. Seite nur unseriöse Sachen sind - es hat sich gedreht.
Und diesen Müll könnte ich auf fast jede Plattform anwenden. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Hinzu kommt, dass ich jetzt auch überall noch mit Cookies vollgemüllt werde und anstatt Cookies einfach zu verbieten oder alles so zu lassen, hat man mir jetzt auch noch so Fenster aufgedrückt. Da muss ich erstmal eine Betriebsanleitung lesen, bis ich weiß wie ich überhaupt Cookies deaktiviere.
Soll ich noch über Youtube ablästern und die Einführung von Smart-TVs?
- Nutz alternative Suchmaschinen. Für Brave Search kannst du z.B. bezahlen, um sämtliche Werbeeinblendungen auszuschalten. Oder nimmt eine von vornherein bezahlte Suchmaschine wie kagi. Völlig anderes Erlebnis.
- SmartTVs: einfach kein Netzwerk ranhängen und das Ding als Monitor für angeschlossene HDMI Geräte nehmen.
Ja, ich kenn das alles. Aber mir gehts darum wie mies es geworden ist.
Kapitalismus Baby, wieso auch ein Startbildschirm auf dem Fernseher schön gestalten, wenn man dafür paar Cent Werbegeld bekommt?
Aber was ist das denn für ein Zustand, dass man sich auf totale Abwege begeben muss um noch zumutbare Leistung zu erhalten? Und es gibt ja keine Aussicht auf Besserung. Die Enshittification nimmt immer weiter zu.
Wir Nutzer sind daran aber nicht unschuldig. Die Erwartungshaltung, dass alles kostenlos sein muss, führt letztlich dazu, dass anderweitig monetarisiert wird. Daher fühle ich mich tatsächlich gerade bei Suchmaschinen wohler, wenn ich dafür bezahlen kann und es zumindest plausibel ist, dass sie auch ohne Tricks rentabel arbeiten.
Die Erwartungshaltung an SmartPhones (etc.) ist, dass es ständig neue Funktionen gibt (schau dir nur an, wie die Apple Welt der jährlichen Pressekonferenz hinterherhechelt). Infolge dessen werden auch die Plattformen zu “moving targets”. Die Betriebssysteme müssen sich ja ständig weiterentwickeln. Also müssen auch App-Entwickler ständig nachziehen. Damit sind “Einmalzahlungen” kaum noch wirtschaftlich sinnvoll, da du ja kontinuierlich am Ball bleiben und die Anwendung aktuell halten musst. Also brauchst du auch ein kontinuierliches Einkommen. Bleiben nur Abo-Modell oder eben Werbung.
Sparsamkeit und Zurückhaltung (beim Konsum) würden sicherlich helfen. Aber das bekommt man in der Masse nicht mehr umgesetzt … “wir” (als Gesellschaft) sind glaub ich schon viel zu stark in dieser Tretmühle, als dass wir da einfach so rauskämen.
Das Internet war und ist nicht Google 😉
echt? wäre ich nicht drauf gekommen… mir gings um den generellen Trend und wie sich selbst gute und seriöse Anbieter gewandelt haben
Du meinst kommerzielle Anbieter …
Ne, generell. Aber ja, das hängt zusammen.
Früher, also vor 5 bis 10 Jahren, waren die Suchmaschinen besser, sie waren noch etwas mehr technisch orientiert. Jetzt sind sie auf den mainstream Benutzer runtergedummt. Ohne Anführungszeichen, Minus, Site:, Datum einschränken, clickbait & Werbeblocker und zusätzlichem Blacklisten von bekannten Null-Inhalt Seiten, findet man teilweise nicht mehr was man sucht. Dann macht Google ständig A/B Testing mit mir, was mich total abfuckt, wenn mal wieder die Ergebnisse absolut keinen Sinn ergeben.
Früher waren die Foren schon nervig und teilweise mühsam zu durchsuchen, dass hat für mich tatsächlich erst Reddit abgeschafft und weil Google es höher geranked hat.
Eigentlich eine Tragödie was mit Reddit passiert, denn es hat für mich das Internet in so vielen Punkten verbessert. Bevor Huffman das mit den API Änderungen gepusht hat, wollte ich groß in Reddit IPO einsteigen, weil es für mich die Zukunft des Social Media darstellt(e). Natürlich nicht für ewig, wie das so mit Internet Firmen ist, die nicht Facebook sind, aber zumindest solange Reddit noch stark wächst.
Produktreviews, Software und Techfragen, News, Meinungsbilder und Diskussion, dass sind alles Themen die durch Reddit verbessert wurden. Weil sie aktueller, schneller und übersichtlicher sind (abgesehen von der offiziellen Reddit Suche, die suckt).
Warum in einem linearen Forum herumärgern, wenn man sich zu einem Thema auch horizontal vertiefen kann und wer nicht wollte einfach einklappen. Warum auf unübersichtliche fake Amazon Reviews eingehen, wenn man auch Erfahrungsberichte von Nutzern lesen kann, die wiederum von allen anderen, jederzeit, kritisch bewertet werden können? Gleichzeitig wurde der Inhalt moderiert und jeder konnte einfach ein eigenes Subreddit erstellen, falls man eine neue Idee hatte, es neue Produkte gab oder einfach eine alternative wollte.
Durch gute Reddit Apps kann man super einfach von einem Thema zum anderen wechseln. Relay oder Boost, einfach toll mit einfachen Gesten zu navigieren. Lemmy hat da noch einen langen Weg vor sich, aber ich sehe Potential.
Ich vermisse an dem alten Internet eigentlich nicht so viel. IRC/ICQ ist jetzt Discord und anstatt GMX nutze ich Gmail. Eigentlich gut das wir uns von den Sozialen Netzwerken mit Name und Bild, mehr Richtung Anonymous entwickeln. Facebook nutzen immer weniger und das ist gut so. Es entfernt, zumindest für mich, die Ebene des Unwohlsein und Vergleichen. Es ist leichter Menschen zu ignorieren die man privat sowieso nicht kennt. Mein Nachbar mit Ferrari macht mich mehr neidisch als 1000 Sportwagenbesitzer im anonymen Internet.
Ich vermisse allerdings eine Zeit ohne Twitter, diese Seite bietet nur ein Portal für Spam, Hass und Fakenews. Vielleicht schenkt uns Musk ja zumindest den Untergang von Twitter. Oder Nachrichtenportale hören endlich auf den Kaffeesatz daraus zu saugen.
Ok genug geschrieben. Mir war gerade langweilig auf der Arbeit. Thx 4 reading.
Ohne Anführungszeichen, Minus, …
Und selbst das ignoriert Google mitunter einfach völlig, wenn es denkt es sollte dir (aus welchen Gründen auch immer) etwas anderes zeigen.
Früher ™ war das Internet kein Werkzeug, um möglichst viel Geld damit zu machen. Es war bunter, anarchischer, weniger stromlinienförmig.
oldmanyellingatclouds.jpg
Etwas andere Richtung, aber ich vermisse die selbstgehosteten Server für Online-Videospiele. Um diese Server haben sich Communities gebildet und man hat jahrelang dort immer wieder die gleichen Leute getroffen. Statt einer Queue mit Wartezeit hatte man einen Serverbrowser und man konnte sich aussuchen wo man hingeht.
Auch dort war es irgendwie besser wenn es von der Community selbstgehostet war. Ich hoffe, dass sich alles wieder mehr in diese Richtung bewegt.
Oh das vermisse ich auch. Alle Spieleentwickler reden immer von den ach so tollen Social Funktionen und Communities. Aber effektiv ist alles viel anonymer geworden als früher.
Ich erinnere mich noch dran Battlefield einmal die Woche um eine feste Uhrzeit zu spielen. Immer auf dem gleichen Server auf dem dann auch die üblichen verdächtigen aufgeschlagen sind. War ne coole Zeit als man noch dieses „Ah guck mal der Squad ist heute auch wieder dabei“ Gefühl hatte.
Ist total verloren gegangen.
Geht mir genauso. Besonders vermisse ich Admins. Cheater waren damals immer nur ein sehr kurzes Problem. Heute versaut einer davon das ganze Match.
Noch ein Nachteil vom Matchmaking: Die Anonymität. Leute sehen sich eh nie wieder. Warum also freundlich sein? Wenn man damals auch morgen noch auf dem Public-Server mit den coolen Maps spielen wollte, war man lieber freundlich.
Früher gab es nach dem Match ein GG, egal ob man gewonnen oder verloren hatte. Heute gibt es nur noch EZ und/oder Beleidigungen.
Letztens hat mich einer nach einer Runde TFT beleidigt, weil ich gg geschrieben habe. Das war eine sehr absurde Erfahrung. Hat das wohl ironisch interpretiert.
Oh ja, dedizierte Gameserver, selbstgehostete Teamspeak Server…
Auf meinem VPS laufen derzeit ein Webserver, Minecraft, Teamspeak, IRC und ein paar andere Kleinigkeiten. Bin ich etwa alt geworden? ;-)
Von Zeit zu Zeit hatte ich auch andere Spiele gehostet, aber bis auf Minecraft sind das keine “Dauerbrenner”. Vor allem im Indie-Bereich gibt es auch heute noch manchmal dedizierte Server. Mein Problem ist eher, dass immer häufiger Windows für die Serveranwendung erforderlich ist (bspw. Space Engineers hätte ich sehr gerne gehostet).
Meine persönliche Vermutung ist die, dass dadurch, dass man den Server selbst hostet, mehr damit verbunden ist. Damit entsteht dann automatisch - ganz von selber ein Gemeinschaftsgefühl.
Naja, du hast überhaupt erst die Option immer auf den selben Server zu gehen. Wenn die Leute auf dem Server ein gutes Skilllevel haben, kommst du da halt gerne wieder hin. War bei mir bei CoD4 so, Server gefunden, der passt und dann logischerweise keinen Bock gehabt mich mit anderen Servern auseinander zu setzen, die potentiell weniger Spaß machen.
edit: Ich habe sie missverstanden. Ich erinnere mich, dass ich Hamachi verwendet für Minecraft. Ich auch die ‘Star Wars Battlefront 2’ Server benutzt. Die verlust von GameSpy war traurig.
Star wars battlefront 2 war meine Jugend :D unter welchem Namen hast du für gewöhnlich gespielt?
Es ist so lang hier, Ich kann mich nicht errinern. Ich habe nur wenig damals auf PC gespielt. Ich habe mehr als meinem alten playstation gespielt aber ich keine ‘online’ für das gehabt. Ich habe ‘Magnaguards’ aus dem CIS und Grievous gelieben. Sie waren toll.
Ohh auf playstation hast du die ganzen mods verpasst! Nur falls es dich interessiert es werden immer noch mods für swbf2 geuploaded :D voll interessant, was es inzwischen alles gibt, spiele es aber auch nicht mehr Link
Dafür kann ich Cube 2: Sauerbraten empfehlen. Das ist ein schneller First-Person-Shooter mit Open-Source Engine. Nicht die neueste Grafik, läuft dafür aber auf allem
Vielleicht magst du auch mal nach Nexuiz oder dessen nachfolger Xonotic suchen. Auch open source FPS mit custom Servern. Grafik ist ganz gut (aber vielleicht auch nur weil ich den Stand aktueller AAA-Games nicht kenne). Spielmechanik ist wie Quake 3.
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Vergeben mich für mein deutsch, weil ich nicht meine muttersprache. Ich habe nicht so viel deutsch in die letzen funf jahre sprechen oder lesen. Aber ich finde, dass das internet freier war. Ich war ein kind damals. Ich wusste nicht, das reddit existiert. Ich habe in Foren gestörbert. Zentraliserung hat viele vorteile und nachteilie. Es is einfacher für alles in ein einziger ort bleiben. Aber es ist schweriger diesen ‘einziger ort’ zu verlassen. Für viele leute, wir sind allem gefangen. Ich misse die Freiheit mehr als Annehmlichkeit von Zentraliserung .
Das Problem des Walled-Garden. Warum woanders hingehen, wenn im Garten (bspw. Reddit) doch eh alles zu finden ist.
btw. dein Kommentar war ohne Probleme zu lesen und zu verstehen :)
Ergänzung: Reddit war nicht wirklich zu durchsuchen, man müsste es über Google durchsuchen :'D
Deren Suchfunktion war… keine Ahnung, keine Suchfunktion?
Ist das nicht immer noch so? Never forget
site:reddit.com/r/<subreddit>
Benutze ich nicht mehr, gibt es also nicht mehr hrhrhhr
Man konnte mit ihr Dinge finden. Nur selten das, was man wirklich finden wollte.
Ist wie der Keller der Eltern. Den alten aufblasbaren Whirlpool findet man 5 Jahre später, aber die Picknickdecke ist und bleibt verschwunden. Und manchmal taucht Oma Perücke an verschiedenen Stellen auf.
Vor allem nichtmal wenn man wirklich Wort für Wort exakt den Titel von nem Post eingetippt hat, den man gesucht hat. Ist mir unbegreiflich wie das sein kann
Danke schön und ich stimme zu. Es is besser für das internet aber schwerer für die person. Diese ‘fediverse’ scheint ein gut Kompromiss. “Content aggregation” und Dezentralisierung.
Was ich mir von feddit.de wünsche, ist dass es kein profitorientiertes Unternehmen ist, das nach ein paar Jahren draufkommt, dass man “ein paar Millionen” aus dem Projekt rausholen könnte. Es soll ein Spaßprojekt sein und bleiben. Ich finde es nicht fair, aus 'nem Spaßprojekt übermäßig viel Geld rauszuquetschen.
Klar, die Seite muss auch finanziell gesund sein, um gute Laune verbreiten zu können. Aber es sollte verhältnismäßig sein und die eigenen Kosten, evtl. auch noch etwas mehr, decken. Es sollte nicht völlig absurde Gewinne anstreben.
Was vermisst ihr am Internet der frühen 2000er?
Limewire, Bearshare und co - Kinofilme waren plötzlich Pornos und Pornos Viren. What a time.
Werde nie vergessen wie damals die Abmahnung im Briefkasten meiner Eltern lag, für den Download von Spermaschlampen geben Gas oder so ähnlich. Dabei wollte ich nur Photoshop.
Is ja widerlich! … wer nimmt bitte Photoshop?!
Und Viren Kinofilme? 🤔
Eigentlich hält einen dank modernen VPNs nichts davon ab, wieder an den Tauschbören von damals teilzunehmen.
Niemand hat einem versucht, unterschwellig etwas unterzujubeln (dark patterns, SEO optimierte Blogs, Influencer, Clickbait Artikel). Leute waren ehrlich und lieb zu einander (keine bots, keine echo chambers, kein RTFM oder LMGTFY).
Und Napster. Die Zeit der grenzenlosen Piraterie. Keine exklusiven Inhalte. Keine hundert Abos, die man für Taschenrechnerapps nun bezahlen soll.
RTFM gibt es doch, seitdem es Foren gibt. Tlw ja auch zu Recht.
Für Napster bin ich zu jung. Aber Grooveshark hat mich mit seinem tollen Interface damals auf wundervolle Entdeckungsreisen geschickt.
Wenn ich heute bei bekannten manchmal Shazam bedienen muss denke ich immer selig an Grooveshark zurück.
Google um das Jahr 2000 lieferte wirklich exquisite Suchergebnisse ohne manipulierten Mist.
Letztens versucht mal herausfinden, wie eine elektrische Zahnbürste funktioniert. Die ersten beiden Google Seiten waren unbrauchbar.
Ich suchte nach „elektrische Zahnbürste“, nicht „elektrische Zahnbürste kaufen“ oder „… Vergleich“.
Habe schließlich Chat GPT befragt. Absurd eigentlich.
Das zeugt eigentlich nur von mangelnder Kompetenz im Umgang mit Suchmaschinen von deiner Seite.
90% der Leute die “elektrische Zahnbürste” googeln, möchten eine kaufen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Google auf den ersten zehn Seiten deswegen fast nur Vergleiche und Online Shops anzeigt.
Wenn ich allerdings speziell nach “elektrische Zahnbürste funktion” google, kamen auf den ersten beiden Seiten relevante Ergebnisse und nur zwei gesponsorte Links. Erst auf Seite drei gab es dann den ersten Testsieger Vergleich.
90%? Ist das so? Es gibt mind. 10 andere cases die mir neben “kaufen” ad-hoc einfallen. Warum fokussiert sich google wohl auf den case “kaufen”? Weil die referer auf diese Seiten so stark sind? Die CWV so gut sind? “I doubt it”.
Aber andere Frage: Warum gleich so persönlich?
Seh ich aber nicht unähnlich wie Jako Ein substantieller Anteil hat heutzutage mutmaßlich tatsächlich Interesse am Erwerb einer elektrischen Zahnbürste. Das bringt der Mainstream halt so mit sich, das Internet als ganzes ist nicht mehr nur von Nerds wie uns bevölkert die ihre Zahnbürste noch selber pimpen.
Halte ich aber für eine Erwartungshaltung, die eben von Google und so weiter absichtlich kultiviert wurde, und nicht etwas, was ganz unausweichlich vom Mainstream so kommen musste.
Es war ja nicht von Anfang an klar, dass das Internet ein großer Laden mit ein wenig Bibliothek dran wird. Hätte auch andersrum kommen können. Ist halt die Frage, ob man Google näher an Amazon oder näher an Wikipedia versteht.
Das nicht auf jeder Website meine Daten abgeschnorchelt wurden. Und das noch Leute persönliche Blogs mit einer wilden Mischung an lustigen Content geschrieben haben, weil das Wort “monetarisieren” noch nicht erfunden worden war. Bloglines. Delicious (schreibe mir gerade mein eigenes). Was ich nicht vermisse: Popups.
Ohne Adblocker kann man sich heutzutage nicht mehr ins Internet trauen.
Najaaaa, die wurden schon abgeschnorchelt, nur der Schnorchelungsprozess war damals noch nicht reglementiert. Nicht erwähnenswert, dass die “Lösung” katastrophal ist und das Internet kaputtgemacht hat.
Ich muss zugeben, als ich gestern auf einer Grafik zum ersten Mal gesehen habe was das Fediverse alles zu bieten hat, habe ich mich gefühlt wie damals mit 10 so viel zu entdecken
Hast du zufällig noch den Link zu dieser Grafik?
kbin fehlt dort noch :)
@ziplin @fediwara übel was man alles gefühlt verpasst hat oder? Bin gestern auch erst über die Vielfalt gestolpert von https://tchncs.de/
Pixelfed hatte ich vor Monaten mal auf die todo Liste gesetzt, Mastadon dann immerhin mal getestet (aber auch wieder festgestellt, warum ich Twitter vor Jahren verlassen habe). Hier gefällt es mir mittlerweile doch recht gut - wenn wir jetzt noch Apollo for lemmy/feddit bekommen ;)
IRC, stinknormale Foren und Dedicated Server bei Games. Irgendwie haben sich damit die wesentlich besseren und persönlicheren Kontakte gebildet. Als “Social Media” aufgetaucht ist, ist das ganze soziale verloren gegangen :(
Als “Social Media” aufgetaucht ist,
Nö, das war am Anfang echt geil. Sowohl FB als auch Twitter waren super für lokale Kontakte, und auch um mit Leuten die man kannte im Kontakt zu bleiben.
Aber dann hat die Menschheit irgendwie kollektiv beschlossen, dass es viel geiler ist, mit Leuten, die man nicht kennt, zu reden, und sowohl FB als auch Twitter wurden scheiße / wie jetzt.
Das war keine kollektive Entscheidung, sondern gezielte Änderungen der Betreiber dieser Plattformen.
Schau dir ein Interview mit Cory Doctorow an, der erklärt den Prozess ganz gut und hat ihn liebevoll “enshitification” getauft.
Jein. Teilweise ja, teilweise wollten die Leute das doch, und es hat zu einem großen Wachstum geführt. Gerade bei Twitter konnte man das ja super sehen, die haben doch keinerlei Ziel gehabt, sondern alle Entwicklung kam von Sachen, die wir als Nutzer manuell gemacht haben (z. B. Retweets, die waren halt früher “RT @author Originaltweet”)
Twitter ist bei mir tatsächlich ein bisschen ein blinder Fleck, da weißt du sicher mehr als ich. Facebook ist halt das Paradebeispiel. Am Ende konntest du die Plattform einfach nicht mehr nutzen.
Ja, das ist einfach absolut korrekt. Früher war das Internet viel kreativer. Foren, die ganzen eigenen Homepages, weniger Doomscrolling, das bewusstere Konsumieren von Inhalten, weniger Paywalls (ok, man muss ja irgendwie Geld verdienen). Keine Influencer. Kein exzessiver Social-Media-Scheiß. Alles viel weniger zentralisiert. Irgendwie herrschte eine Aufbruchstimmung. Die Einstiegshürde etwas cooles im Internet zu machen war viel geringer. Der große Bruder eines Freundes hat Mitte der 2000er nach dem Abi einfach mal ein Browserspiel mit entwickelt, was dann richtig steil ging und eine große Firma wurde. Einfach so, mit ein bisschen PHP, was er in der Oberstufe gelernt hat. Wäre heute unmöglich, die Komplexität von Systemen ist extrem gestiegen.
Ich weiß gar nicht, wann die Stimmung gekippt ist. Fing gefühlt Ende der 2000er an. Aber in den ersten paar Jahren hatten Twitter und selbst Facebook noch ein bisschen was avantgardistisches. Aus diesem Stimmungsbild heraus entstand die Piratenpartei, die kurz auch mal richtig Hoffnung machte. Ich denke, so ab 2011/12 wurde die Monopolisierung des Internets immer offensichtlicher, Social Media hat sich professionalisiert, es kamen die ersten Influencer, alles ging immer mehr in Richtung Walled Garden. Der Spirit des „alten“ Internets ist ab da ziemlich schnell ausgestorben.
Aus diesem Stimmungsbild heraus entstand die Piratenpartei, die kurz auch mal richtig Hoffnung machte.
Die haben leider total verpasst sich als das zu präsentieren, was sie eigentlich waren: Eine gesamteuropäische Bewegung.
Ich glaube wirklich, hätte die Gesellschaft die Piratenpartei nicht so hart abgestraft, wären wir heute in vielen Belangen weitaus besser aufgestellt als wir es sind.Ein klein wenig muss ich dir glaube widersprechen. Die Einstiegshürde ist, meiner Meinung nach, stark gesunken. Sich heutzutage irgendwo einen Server zu klicken oder sogar einen Raspberry Pi an den Router zu klemmen ist so einfach. Dann dort etwas zu deployen und mit modernen Sprachen (lies, nicht PHP) etwas zusammenzuhacken ist super einfach.
Ich fand es schade als heroku den free tier eingestellt hat. Ja ich weiß, da ist auch eine große Firma hinter, aber noch komfortabler habe ich nie irgendwelche Webapps deployt.
Was, glaube ich, gestiegen ist, sind die Ansprüche. Wenige Leute würden heute ein Browserspiel aus der Hinterhofspieleschmiede spielen, wenn es nicht krasse Grafik hat und hoch poliert ist.
Wenige Leute würden heute ein Browserspiel aus der Hinterhofspieleschmiede spielen, wenn es nicht krasse Grafik hat und hoch poliert ist.
Indiegames mit vergleichsweise unanspruchsvoller Grafik sind doch in den letzten Jahren extrem beliebt geworden - während vor 15 Jahren noch alle wollten, dass jedes Spiel wie Crysis aussieht.
Lass es mich anders formulieren: ohne durchdachte und auf Hochglanz polierte Grafik. Diese Indie Games haben vielleicht nicht die realistischste Grafik aber vom Standpunkt der Designsprache und Konsistenz sind die unglaublich professionell und anspruchsvoll.
Da gehe ich voll mit, hatte ich dann falsch verstanden:)
Vielleicht sehe ich das heutige Internet auch ein bisschen zu pessimistisch. Ich war halt Mitte der 2000er-Jahre in diversen (nicht zu kleinen!) Online-Communities aktiv, wo das CMS vom Admin, der noch Schüler war, zusammengefrickelt wurde und über Jahre tatsächlich produktiv im Einsatz war. Gefühlt hat das damals auch total professionell ausgesehen. Heute ist der (gefühlte) Niveauunterschied zwischen dem was man als Amateur (in realistischer Zeit) daheim zusammenhacken kann und dem was als professionell durchgeht, viiieeelll größer geworden.
Btw: Ich arbeite zwar schon lange nicht mehr mit PHP, aber das heutige PHP ist durchaus nicht mehr so übel. Hat halt nur einen miesen Ruf. ;)
Kommt aber extrem wieder.
Facebook und co. waren auch vom Werbegeld der 0%-Zins-Jahre befeuert.
Jetzt haben sie alle Probleme und immer mehr Lücken kommen auf, wo ich das “alte Netz” wieder spüren kann.
Das Web hatte seine Hochzeit als Abenteuer damals als
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hervorragendes Styling für einen Button war. Seit Twitter Bootstrap geht es nurnoch bergab und alles sieht gleich aus.6px fonts vermisse ich aber nicht
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und Lauftexte!
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Marquee war der heiße Scheiß!
Das war ja da beste 😁